Einigung mit den USA: DHL versendet wieder Privatpakete über 800 Dollar

Der Bonner Logistiker DHL Group hat sich im Streit um Zollbestimmungen mit der US-Regierung geeinigt. Der ECOreporter-Aktien-Favorit versendet in die Vereinigten Staaten nun auch wieder Privatpakete mit einem Warenwert von mehr als 800 US-Dollar.

Die DHL Group hatte die Lieferung von Paketen, deren Warenwert die Grenze von 800 US-Dollar überschritt, vor einer Woche vorübergehend eingestellt. Grund waren geänderte Zollbestimmungen: Die US-Regierung hatte den Grenzwert für ein formelles Einfuhrverfahren Anfang April von 2.500 Dollar auf 800 Dollar Warenwert reduziert. Das hatte einen erheblich höheren Aufwand bei der Abfertigung zur Folge.

Rückstau muss noch abgearbeitet werden

Nun teilte die DHL mit, dass der Konzern die Lieferung wieder aufgenommen habe. Seit dem 28. April können Sendungen mit einem Wert zwischen 800 und 2.500 Dollar demnach wieder im beschleunigten informellen Verfahren abgefertigt werden.

Die Entscheidung sei "das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs zwischen DHL und der US-Regierung, die große Bereitschaft zeigte, unsere operativen und technischen Herausforderungen zu verstehen", wie der Konzern erklärte. Man werde „das regulatorische Umfeld weiterhin aktiv beobachten“. Nähere Angaben zu der Einigung machte die DHL nicht. Nun soll der normale Betrieb wieder aufgenommen werden. Durch die Abarbeitung des Rückstaus könne es noch zu Verzögerungen bei der Abfertigung kommen, so der Konzern.

Wie groß die Auswirkungen des zwischenzeitlichen Lieferstopps auf das DHL-Geschäft waren, ist noch unklar. Die Bezeichnung „Privatpakete“ meint keine Pakete, die sich Menschen untereinander schicken, sondern Warenbestellungen, die von Unternehmen an Privatkundinnen und -kunden geliefert werden. Sendungen von Geschäftskunden untereinander waren von der Zollproblematik zwar nicht betroffen, allerdings kam es in diesem Bereich zum Teil zu mehrtägigen Verzögerungen bei der Paketzustellung.

Die DHL-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 37,30 Euro (Stand: 29.4.2025, 10:32 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 6,3 Prozent an Wert verloren, auf Jahressicht büßte der Kurs 4 Prozent ein.

Die DHL Group leidet wie die gesamte Logistikbranche unter dem lahmenden Welthandel und einer schwachen Konsumstimmung. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Konzerns nur leicht, der Gewinn gab nach. Die wirre US-Zollpolitik bleibt auch weiterhin ein Risiko. Wie ECOreporter die DHL-Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.

Die DHL Group ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Deutsche Post AG (DHL):  ISIN DE0005552004 / WKN 555200

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