Eisenbahnbauer Talgo bleibt spanisch

Nach mehreren gescheiterten Übernahmeversuchen ist nun offenbar ein Käufer für einen beträchtlichen Teil der Aktien des spanischen Bahnkonzerns Talgo gefunden. An der Börse sorgt die Nachricht allerdings nicht für Euphorie.

Nachdem der polnische Staatsfonds PFR auf eine Kaufofferte verzichtet hat (ECOreporter berichtete hier), übernehmen nun der in Bilbao ansässige Stahlkonzern Sidenor, die baskische Regionalregierung und die spanische Kutxabank knapp 30 Prozent der Talgo-Anteile vom Investmentfonds Trilantic. Das berichten mehrere internationale Medien übereinstimmend.

Das Bieterkonsortium soll sich bereit erklärt haben, 4,15 Euro pro Aktie zu zahlen, plus bis zu 0,85 Euro je Aktie beim Erreichen bestimmter Unternehmensziele. Den Berichten zufolge geht die baskische Regionalregierung davon aus, dass die Transaktion in ungefähr drei Wochen abgeschlossen werden kann.

Übernahmeversuch aus Ungarn abgewehrt

Weil die Investoren offenbar anders als zuvor der polnische Staatsfonds nicht planen, weitere Anteile zu erwerben, hat die Talgo-Aktie auf Wochensicht 11 Prozent an Wert verloren. Gestern Nachmittag kostete sie im gettex-Handel 3,635 Euro (Stand 19.2.2025, 15:43 Uhr).

Der Kurs schwankte in den letzten Jahren stark. Auf drei Monate gesehen ist er 4 Prozent im Plus, auf drei Jahre 22 Prozent im Minus. In den letzten fünf Jahren hat die Aktie 41 Prozent an Wert verloren.

Die Kursschwankungen sind auch auf andere gescheiterte Übernahmeversuche zurückzuführen. Im Sommer 2024 hatte die spanische Regierung den Verkauf von Talgo an ein ungarisches Konsortium untersagt, das mutmaßlich aus Russland gesteuert wird (ECOreporter berichtete hier). Auch eine Übernahme durch den tschechischen Konkurrenten Skoda Transportation kam nicht zustande.

Wie ECOreporter die Talgo-Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.

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Talgo S.A.: ISIN ES0105065009 / WKN A14SE5

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