Fisker kann seinen SUV Ocean nicht so schnell ausliefern wie erhofft. / Foto: Ocean

  Nachhaltige Aktien

Elektroautobauer Fisker verfehlt Erwartungen, Aktie verliert 13 %

Der E-Autohersteller Fisker hat ambitionierte Ziele, ist derzeit aber noch weit davon entfernt, sie zu erreichen. Die Aktie des US-Unternehmens sackt auf ein neues Allzeittief ab.

Marktbeobachter hatten für das dritte Quartal 2023 im Schnitt mit einem Umsatz von mehr als 143 Millionen US-Dollar gerechnet. Fisker schaffte mit 71,8 Millionen Dollar gerade mal die Hälfte. Das Unternehmen produzierte von Juli bis September etwas mehr als 4.700 Exemplare seines bislang einzigen Serienfahrzeugs Ocean, konnte aber nur knapp 1.100 ausliefern, weil die Vertriebsstrukturen sich noch im Aufbau befinden. Im Oktober lieferte Fisker eigenen Angaben zufolge 1.200 Oceans aus.

Der Nettoverlust betrug im letzten Quartal 91 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag der Verlust bei 149 Millionen Dollar, im zweiten Quartal 2023 bei knapp 83 Millionen Dollar. Aktuell verfügt Fisker nach eigener Aussage über liquide Finanzmittel in Höhe von etwa 1,2 Milliarden Dollar.

Die Preise sinken, der Aktienkurs auch

Die Margen des Unternehmens dürften vorerst schwach bleiben: Um wettbewerbsfähiger zu werden, senkt Fisker die Preise für alle drei Varianten des Ocean. Zudem hat das Unternehmen derzeit größere Probleme im Finanzcontrolling, weil der bisherige Chief Accounting Officer das Unternehmen kurzfristig verlassen hat.

Im Tradegate-Handel verlor die Fisker-Aktie heute Morgen knapp 13 Prozent an Wert und markiert aktuell mit einem Preis von 3,35 Euro ein neues Allzeittief (Stand 14.11.2023, 9:11 Uhr). Im Jahresvergleich ist der Kurs um 53 Prozent gesunken. Aktuell hat der Konzern einen Börsenwert von etwa 710 Millionen Euro.

Trotz der aktuellen Probleme will Fisker soll schnell wie möglich noch drei weitere Fahrzeuge auf den Markt bringen: den kleinen SUV Fisker Pear, den Pickup Alaska und in geringen Stückzahlen den Luxussportwagen Fisker Ronin. „Das Zeitfenster, als Elektroautohersteller erfolgreich zu sein, schließt sich. In den kommenden beiden Jahren werden die größten Kuchenstücke des Automarkts verteilt. Wer dann nicht breit aufgestellt ist, hat das Rennen verloren“, begründet Konzernchef Henrik Fisker seine Pläne.

Ob Fisker in zwei Jahren noch im Rennen sein wird, ist unklar: Die neuen Modelle werden wahrscheinlich erst 2025 gefertigt. Auch wenn das Unternehmen sich bislang besser entwickelt hat als die meisten anderen E-Auto-Startups: Für ECOreporter bleibt die Aktie ein hoch riskantes Investment – nichts für schwache Nerven.

Welche Papiere aus der Branche derzeit bessere Aussichten haben, erfahren Sie in unserem Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test.

Fisker Inc.:

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