Internationale Entwicklungsbanken finanzierten 2020 deutlich mehr erneuerbare Energie. Doch noch immer stecken Milliarden in fossilen Brennstoffen. / / Foto: Thaut Images, Fotolia.com

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Entwicklungsbanken finanzieren deutlich mehr saubere Energie

Die acht größten weltweiten Entwicklungsbanken (Multilateral Development Banks, MDBs) haben seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 deutlich mehr saubere als fossile Energie finanziert. Das zeigen am 31. März aktualisierte Zahlen von Energy Policy Tracker, einer Website, die öffentliche Ausgaben für Energieprojekte in 31 großen Volkswirtschaften listet.

Seit Beginn der Pandemie wurden von den acht größten Entwicklungsbanken demnach mehr als 13 Milliarden US-Dollar für saubere Energien und nur 3 Milliarden US-Dollar für fossile Energie bereitgestellt. 2020 war zudem das erste Jahr, in dem die Banken (darunter die European Investment Bank und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) kein einziges Kohleprojekt finanziert haben

Hinter Energy Policy Tracker steht eine Reihe von Organisationen und Partnern, darunter auch das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) aus Deutschland. Die durch Energy Policy Tracker untersuchten MDBs sind:

  • Asian Development Bank (ADB)
  • African Development Bank (AfDB)
  • Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB)
  • European Bank for Reconstruction and Development (EBRD)
  • European Investment Bank (EIB)
  • World Bank Group (WBG)
  • Inter-American Development Bank (IDB)
  • Islamic Development Bank (IsDB)

Die Analyse zeigt auch, dass die Projektfinanzierung für fossile Energien von 2018 bis 2020 im Vergleich zum Zeitraum 2015 bis 2017 um 40 Prozent gesunken ist. Die Europäische Bank für Wiederaufbau hat demnach als einzige untersuchte Bank ihre Ausgaben für klimaschädliche Energieprojekte von 2018 bis 2020 erhöht, obwohl sie sich zur globalen Energiewende bekennt. Von den acht Banken hat die Europäische Investitionsbank (EIB) mit 6 Milliarden US-Dollar am meisten für saubere Energien ausgegeben – neunmal so viel wie für fossile Energieprojekte.

Großbritannien hat bereits angekündigt, ab dem 31. März keine Kohle-, Öl- oder Erdgasprojekte mehr im Ausland zu finanzieren. Von Japan und Südkorea werden Medienberichten zufolge Zusagen zum Ende der Kohlefinanzierung im Ausland beim US-Klimagipfel am 22. und 23. April erwartet. Während immer mehr Regierungen also den formalen Ausschluss öffentlicher Finanzierung für fossile Energieprojekte immerhin im Ausland verkünden, steigt demnach der Druck auch auf die multilateralen Entwicklungsbanken. 

Eine Analyse des weltweiten Strommarkts des Thinktanks Ember hat unterdessen ergeben, dass in allen Ländern der Welt außer China die Kohleverstromung rückläufig ist. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet in 2021 erneut ein Rekordwachstum für die erneuerbaren Energien.

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