Essity will seine Marken auch nach dem Verkauf der asiatischen Tochter etwa in China anbieten. / Foto: Essity

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Essity verkauft Beteiligung in Asien – Europageschäft wird nicht reduziert

Der schwedische Hygienekonzern Essity will seine Mehrheit an dem asiatischen Papiertaschentuch- und Windelhersteller Vinda International vollständig verkaufen. Das ebenfalls überprüfte Europageschäft soll hingegen unangetastet bleiben.

Der indonesische Zellstoff- und Papier­hersteller Asia Pacific Resources International Holdings (APRIL) gab am Freitag bekannt, für das vor allem in China erfolgreiche Unternehmen Vinda eine Offerte von 23,50 Hongkong-Dollar pro Aktie und damit insgesamt von 28,3 Milliarden Hongkong-Dollar (HKD; 3,3 Milliarden Euro) vorzulegen. Essity hält aktuell 51,59 Prozent an Vinda.

Essity-Marken sollen weiter angeboten werden

Essity unterstütze das Angebot und habe sich verpflichtet, dieses anzunehmen, wie der Konzern in einer Pressmitteilung erklärte. Der ECOreporter-Aktien-Favorit erwartet von dem Geschäft einen Barerlös von etwa 15 Milliarden HKD (1,8 Milliarden Euro).

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Nach Abschluss der Transaktion soll Vinda eine Exklusivlizenz für die weitere Vermarktung und den Verkauf bestimmter Essity-Produkte angeboten werden, die die bestehende Lizenzvereinbarung ersetzt. "Wir bleiben in Asien und in Vinda durch die fortgesetzte Lizenzierung der Essity-Marken präsent, mit nachhaltigen Anforderungen an die Beschaffung, Produktion und Zusammenarbeit bei Innovation und Marketing", erklärte Essity-Chef Magnus Groth.

Das Zellstoff-Geschäft des Konzerns soll in Zukunft laut Groth zudem noch weiter reduziert werden. Das Unternehmen wolle so "eine stärkere Fokussierung auf Investitionen und Wachstum in Essitys Marken und ertragreichere Kategorien ermöglichen". Essity hatte im April erklärt, einen Verkauf der Vinda-Beteiligung und auch von Teilen des europäischen Geschäfts mit Taschentüchern, Toilettenpapier und ähnlichem zu prüfen.

Während man sich von den Vinda-Aktien trennt, soll der Geschäftsbereich mit der Bezeichnung "Consumer Tissue Private Label Europe" Teil des Konzerns bleiben, wie Essity ebenfalls am heutigen Freitag bekannt gab. Die Überprüfung habe ergeben, "dass das Geschäft ein wettbewerbsfähiger und wertschöpfender Teil von Essity ist".

In dem Geschäftsbereich fertigt Essity Hygienepapier im Auftrag, etwa für die Eigenmarken von Supermärkten. Der Nettoumsatz der Sparte belief sich im Jahr 2022 auf rund 9,8 Milliarden Schwedische Kronen (874 Millionen Euro). Die Sparte umfasst sieben Produktionsstätten in Belgien, Frankreich, Deutschland und Italien mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Essity-Aktie ist nach Bekanntgabe der Neuigkeiten im Tradegate-Handel aktuell 2,1 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 15.12.2023, 10:34 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 1 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht hat der Kurs um 8,7 Prozent nachgegeben.

Ist die Essity-Aktie attraktiv?

Die Essity-Aktie hat seit Mai deutlich an Wert verloren, grundsätzlich ist das Unternehmen aber solide aufgestellt und steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz. Beim Absatz gibt es keine Probleme, Verbraucherinnen und Verbraucher greifen auch in Krisenzeiten und bei einem verteuerten Sortiment zu.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 17 ist die Aktie noch vertretbar bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei guten 3,0 Prozent. Ein Einstieg ist weiter möglich, allerdings ist Essity ein Investment für Anlegerinnen und Anleger mit langem Atem, die keine Probleme mit teils deutlichen Kursschwankungen haben.

Essity ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier.

Lesen Sie auch unseren Überblick: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Essity AB B: ISIN SE0009922164 / WKN A2DS20

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