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EU-Rat gibt grünes Licht für Nachhaltigkeits-Taxonomie
Der EU-Rat hat das Klassifikationssystem, eine sogenannte Taxonomie, für nachhaltige Geldanlagen durchgewunken. 2021 soll die Taxonomie für die beiden Bereiche "Klimaschutz" und "Anpassungen an den Klimawandel" zur Anwendung kommen. Das Klassifikationssystem muss allerdings noch vom Europäischen Parlament angenommen werden.
Die EU verfüge in Kürze über ein gemeinsames Klassifikationssystem für nachhaltige Geldanlagen, das "Anreize für private Investoren bietet und zu einer klimaneutralen Wirtschaft beiträgt", heißt es in einer Pressemitteilung der EU. In dem Klassifikationssystem werden sechs Ziele definiert, die ein Investment erfüllen muss, um als nachhaltig zu gelten – es muss etwa das Klima schützen, Anpassungen an den Klimawandel ermöglichen oder eine Kreislaufwirtschaft begünstigen.
Laut EU-Vorgaben soll die Taxonomie für die Zielbereiche "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" bis Ende 2020 erstellt werden, damit sie ab Ende 2021 angewandt werden kann. Für die übrigen vier Ziele soll sie bis Ende 2021 vorliegen.
Es steht allerdings noch nicht fest, ob sich die EU-Staaten bei der näheren Definition der noch offenen Ziele einig werden. Seit Jahren ist es zum Beispiel ein Streitthema, ob Atomkraft oder Erdgas als "grün" einzustufen sind. Die bisherige Regelung ist technikneutral formuliert.
Vergangenen Dezember haben sich die EU-Staaten über die Einführung dieses Einstufungssystems geeinigt. Die Verordnung muss noch vom Europäischen Parlament in zweiter Lesung angenommen werden, bevor sie in Kraft treten kann.
Die Taxonomie soll es Investoren ermöglichen, ihr Geld vorrangig in Technologien und Unternehmen zu stecken, die den Klima- und Umweltschutz vorantreiben. Eine einheitliche Definition für nachhaltige Wirtschaftsbereiche soll Investoren dabei als Richtschnur dienen.
Die Taxonomie soll dazu beitragen, dass die EU bis 2050 die Klimaneutralität und die Ziele des Pariser Klimaabkommens für 2030 erreichen kann. Dazu zählt eine Verringerung der CO2-Emissionen um 40 Prozent. Nach Schätzungen der EU-Kommission sind dafür rund 180 Milliarden Euro pro Jahr an zusätzlichen Investitionen nötig.