Die EU sieht sich als Vorreiter beim Klimaschutz und möchte mehr Geld in Klimaschutzprojekte umleiten. / Foto: Fotolia, jorisvo

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EU-Taxonomie für nachhaltiges Wirtschaften: FNG und andere Organisationen veröffentlichen Stellungnahme

Die EU hat im Juni eine umfassende Taxonomie zu nachhaltigen Wirtschaftsformen vorgestellt. Nun melden sich mehrere Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort – und weisen auf acht Punkte hin, die die EU beachten sollte.  

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Die Verhandlungen der EU zum Kriterienkatalog für nachhaltige Wirtschaftsweisen (Taxonomie) gehen im Herbst dieses Jahres in die entscheidende Runde. Eine von der EU beauftragte Expertengruppe hat einen ersten Entwurf der Taxonomie erstellt. Die EU-Taxonomie ist ein zentrales Element des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen. Ziel des EU-Aktionsplans ist es, mehr Kapital in Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen umzulenken (mehr zur Taxonomie können Sie hier lesen).

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) und weitere Organisationen wie CRIC und ÖGUT haben nun eine gemeinsame Stellungnahme zu der Taxonomie veröffentlicht. Das EU-Projekt könne nur dann gelingen, wenn die Taxonomie breit, umfassend, klar und transparenzschaffend ausgestaltet werde, heißt es von den beteiligten Organisationen.

Das FNG und die anderen Organisationen stellen die folgenden acht Forderungen auf, damit die Ziele des EU-Aktionsplans erreicht werden können: 

  1. Offenlegungspflichten für alle Finanzprodukte festschreiben.
  2. Soziale und auf die Unternehmensführung bezogene Ziele verbindlich aufnehmen.
  3. Eine vollständige Taxonomie entwickeln.
  4. Diversität und Wissenschaftsexpertise in der Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen sicherstellen.
  5. Berichtspflichten und -standards Taxonomie-kompatibel machen.
  6. Einfache Nutzung sicherstellen und kleine Akteure nicht benachteiligen.
  7. Ökologisch schädliche Stromerzeugung nicht als nachhaltig definieren.
  8. Menschen für den Wandel gewinnen und befähigen. Durch Bildung und Aufklärung.

Um die EU-Umweltziele voranzutreiben, kommt es laut FNG und den beteiligten Organisationen nicht nur auf die Finanzwirtschaft an. Politische Maßnahmen könnten durch einen umgesetzten EU-Aktionsplan nicht ersetzt werden. Ein nachhaltiges Finanzwesen könne nicht alle Umweltprobleme alleine lösen, jedoch entscheidende Weichenstellungen dafür liefern, heißt es in der Stellungnahme.

Die Stellungnahme kann auf der Internetseite des FNG (www.forum-ng.org) heruntergeladen werden. Sie ist nach Angaben des FNG den deutschen und österreichischen Bundesministerien für Umwelt und Finanzen sowie der EU-Kommission und dem EU-Parlament übermittelt worden.

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