Die Fisker-Aktie hat wie alle Papiere von Elektroauto-Startups erheblich an Wert verloren. Bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten? / Foto: Fisker

  Nachhaltige Aktien

Fisker: E-Auto Ocean kommt nach Deutschland – erholt sich die Aktie?

Der Elektroautobauer Fisker hat in Europa die ersten Fahrzeuge seines Serienmodells Ocean ausgeliefert. Allerdings bleiben weiterhin Unsicherheiten bei dem US-Unternehmen, auch weil die Produktionszahlen deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Zwei Oceans sind in Europa mittlerweile zugelassen, einer in Kopenhagen und einer in München. In der bayrischen Landeshauptstadt eröffnete Firmenchef Henrik Fisker vor einigen Tagen auch seine ersten beiden Schauräume.

Fisker ist eine von wenigen jungen Elektroautofirmen, die es geschafft haben, ihre Serienfertigung ohne größere Komplikationen zu starten und eine breite Marktzulassung für ihre Fahrzeuge zu erhalten. Gebaut wird der Ocean im österreichischen Graz vom Auftragsfertiger Magna Steyr, der auch für BMW, Jaguar und Mercedes Autos zusammenschraubt.  

Allerdings befindet sich die Serienfertigung des Ocean noch in einem frühen Stadium und läuft schleppender an als erhofft. Im ersten Quartal produzierte Magna Steyr 55 Fahrzeuge, geplant waren 300. Bis Ende des Jahres will Fisker jetzt 32.000 bis 36.000 Oceans ausliefern. Bislang lag die Prognose bei bis zu 42,400 Fahrzeugen. Reserviert sind laut Fisker aktuell 65.000 Wagen, viele davon in den USA.

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Das Unternehmen ist darauf angewiesen, dass die Produktionszahlen mittelfristig deutlich steigen. Aktuell ist das Finanzpolster noch komfortabel: Ende März verfügte Fisker über knapp 653 Millionen US-Dollar liquide Mittel. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen im operativen Geschäft einen Cash-Bedarf von 84 Millionen Dollar. Der Nettoverlust lag bei 121 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr geht Fisker weiterhin von operativen Kosten in einer Spannbreite von 535 bis 610 Millionen Dollar aus.

Investoren bleiben bei Fisker skeptisch: Die Aktie notiert heute im Tradegate-Handel 1,4 Prozent im Minus zum Vortag bei 5,52 Euro (Stand 10.5.2023, 9:27 Uhr). Im Jahresvergleich ist der Kurs um 38 Prozent eingebrochen. Wie alle jungen Elektroautobauer leidet Fisker darunter, dass der Marktführer Tesla in den letzten Monaten durch massive Preissenkungen den Wettbewerbsdruck erheblich erhöht hat.

ECOreporter sieht bei Fisker bessere Aussichten als bei den meisten anderen E-Auto-Start-ups. Die Aktie bleibt aber ein riskantes Investment, weil nicht klar ist, ob sich der Ocean am Markt wird durchsetzen können. Defensiven Anlegerinnen und Anlegern rät die Redaktion nicht zum Einstieg.

Einen Überblick über die E-Auto-Branche finden Sie in den ECOreporter-Dossiers Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Totalschaden im Depot?

Fisker Inc.:

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