Die BYD-Aktie notiert auf drei Jahre gesehen 435 Prozent im Plus. / Foto: BYD

  Nachhaltige Aktien

Elektroauto-Aktie: BYD verfünffacht Gewinn

Der größte chinesische Autobauer BYD meldet erneut Rekordzahlen. Auch für die Aktie geht es weiter aufwärts.

BYD setzte im ersten Quartal dieses Jahres 120 Milliarden Yuan (15,8 Milliarden Euro) um – ein Plus von 80 Prozent zum Vorjahr. Der Nettogewinn stieg um 411 Prozent auf 4,13 Milliarden Yuan (0,5 Milliarden Euro). Der Konzern lieferte von Januar bis März weltweit mehr als 552.000 Fahrzeuge aus, fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Auf dem chinesischen Heimatmarkt setzte BYD über 440.000 Wagen ab und überholte damit erstmals den bisherigen Marktführer Volkswagen, obwohl BYD ausschließlich Elektroautos verkauft.

Die BYD-Aktie hat diese Woche mehr als 7 Prozent an Wert gewonnen, auch weil Analysten mit weiter steigenden Gewinnmargen rechnen. Auf Monatssicht liegt die Aktie knapp 15 Prozent im Plus. Seit Mitte März erholt sie sich von deutlichen Verlusten in den Vorwochen. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 4 Prozent gestiegen, auf drei Jahre gesehen hat er 435 Prozent zugelegt. Heute kostet die Aktie im Tradegate-Handel 27,40 Euro (Stand 28.4.2023, 10:12 Uhr).

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BYD profitiert derzeit von umfangreichen Elektroautosubventionen in China, aber auch von seiner Konzernstruktur. Denn BYD stellt seine Autobatterien selbst her und setzt dabei auf eine Zellchemie auf Basis von Lithium-Eisenphosphat (LFP) statt auf herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. LFP-Batterien sind deutlich günstiger als Lithium-Ionen-Zellen und kommen ohne den Konfliktrohstoff Kobalt aus. Einige Rohstoffe wie Lithium schürft BYD selbst in Minen. Auch Elektronikbauteile entwickelt der Konzern teils in Eigenregie, ebenso wie den Antriebsstrang. Diese Strategie zahlte sich in den vergangenen Jahren angesichts blockierter Lieferketten aus. Mehr zum Batteriegeschäft von BYD können Sie hier lesen.

Plug-in-Hybride mit eingerechnet, liefert der Konzern mittlerweile weltweit mehr Elektroautos aus als Tesla, 2022 waren es 1,9 Millionen. Und BYD baut sein internationales Geschäft weiter aus. In diesem Jahr sollen in Europa der Kleinwagen Dolphin und die Limousine Seal in den Handel kommen, für Deutschland sind 100 Vertriebsstandorte geplant. Mittelfristig will der Konzern weltweit 4,75 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen.

Doch auch wenn BYD momentan wirtschaftlich gut dasteht: Es bleiben Risiken, weil der Konzern von Entscheidungen des Regimes in Peking abhängig ist. Außerdem lässt sich noch nicht absehen, ob sich das Unternehmen auf dem internationalen Markt durchsetzen kann. Vor diesem Hintergrund ist die schwankungsanfällige Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 für 2023 nicht günstig. Hinzu kommen wie bei allen chinesischen Aktien Nachhaltigkeitsbedenken.

Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Totalschaden im Depot?

BYD Company Limited: 

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