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BYD überholt Volkswagen beim Fahrzeugverkauf in China
Der chinesische Technologiekonzern und Elektrofahrzeug-Hersteller BYD hat Volkswagen bei Autoverkäufen in China überholt. Das zeigen Zahlen des Datendienstleisters Marklines sowie aktuelle Versicherungsdaten aus China, wie das "Handelsblatt" berichtet. Volkswagen war seit den 1980er Jahren der größte Autoverkäufer in China, das als wichtigster Automarkt der Welt gilt.
Im ersten Quartal 2023 verkaufte BYD nun rund 13.000 Fahrzeuge mehr als VW. Insgesamt setzte BYD von Januar bis März rund 441.000 Fahrzeuge ab. Das entspricht einem Zuwachs von 68 Prozent zum Vorjahr. Die Verkäufe von VW schrumpften dagegen um 14 Prozent auf 428.000 Pkw.
Nur Absatz elektrischer Fahrzeuge wächst
Auf dem chinesischen Automarkt wächst aktuell nur der Absatz von reinen Elektroautos und Fahrzeugen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, so das "Handelsblatt". Die Verkaufszahlen von batterieelektrischen Modellen sind im vergangenen Jahr von 2,4 Millionen auf fast 4 Millionen gestiegen, der Absatz teilelektrischer Fahrzeuge von 540.000 auf 1,3 Millionen. In beiden Segmenten spielen deutsche Hersteller kaum eine Rolle.
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BYD ist in den vergangenen Jahren deutlich überproportional zum gesamten Markt gewachsen. 2018 verkaufte der Konzern eine halbe Million Autos, mehrheitlich noch mit Verbrennungsmotor. Nach der Umstellung auf elektrische Antriebe 2021 stieg der Absatz auf 740.000 Fahrzeuge. 2022 verkaufte BYD fast 1,9 Millionen Autos.
Das Geschäft mit Verbrennermotoren hat der Konzern mittlerweile vollständig eingestellt. Die Auslieferungen verteilten sich zuletzt in etwa zur Hälfte auf reine Elektroautos und Plug-in-Hybride.
BYD ist der größte Profiteur des von Subventionen angeheizten Elektroautobooms in China. Im letzten Jahr konnte der Konzern seinen Umsatz auf umgerechnet 57 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Der Betriebsgewinn legte sogar um 365 Prozent zu auf umgerechnet 2,9 Milliarden Euro.
Darüber hinaus ist BYD auch als Batteriehersteller im E-Auto-Segment aktiv. Die sogenannte „Blade Battery“ setzt auf eine Zellchemie auf Basis von Lithium-Eisenphosphat (LFP) statt auf herkömmliche Lithium-Ionen-Technik. Die LFP-Zellen überhitzen laut BYD seltener, sind deutlich günstiger und kommen ohne den Konfliktrohstoff Kobalt aus.
Einige Rohstoffe wie Lithium schürft BYD selbst in Minen. Auch Elektronikbauteile wie Chips entwickelt der Konzern in Eigenregie, ebenso wie den Antriebsstrang. Diese Strategie machte sich vor allem in den vergangenen Jahren angesichts blockierter Lieferketten bezahlt.
Es bleiben Nachhaltigkeitsbedenken
Derzeit fertigt BYD einen Großteil seiner Fahrzeuge in drei chinesischen Werken mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1,65 Millionen Fahrzeugen. Aktuell baut der Konzern die Werkskapazitäten massiv aus, kurzfristig soll die jährliche Kapazität auf 2,65 Millionen Fahrzeuge wachsen. Mittelfristig sind 4,75 Millionen Fahrzeuge pro Jahr das Ziel.
Die BYD-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell praktisch unverändert zum Vortag 26,85 Euro (Stand: 18.4.2023, 10:51 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 13,5 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 5,1 Prozent im Minus.
BYD will sich mittlerweile auch außerhalb Chinas auf den Automärkten etablieren. Der Konzern muss aber noch beweisen, dass seine ambitionierten Vertriebspläne international den erwarteten Erfolg bringen können.
Neben der starken wirtschaftlichen Entwicklung gilt außerdem: Bei Unternehmen aus China gibt es grundsätzliche Nachhaltigkeitsprobleme. Lesen Sie hierzu die ECOreporter-Analyse Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein?
Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?
BYD Company Limited: