Stecken im Tesla Model Y Blade-Batterien von BYD? Die Unternehmen weisen sowohl Berichte über eine Zusammenarbeit als auch über deren Ende zurück. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Tesla und BYD dementieren Ende der Zusammenarbeit

Der Elektrofahrzeughersteller Tesla und sein chinesischer Wettbewerber BYD haben am Dienstag einen Bericht über ein angebliches Aus der Zusammenarbeit bei Batteriesystemen zurückgewiesen. Allerdings ist sogar unklar, ob überhaupt eine Geschäftsbeziehung zwischen den Unternehmen besteht.

Die staatliche chinesische Wirtschaftszeitung "Economic Daily" hatte am Sonntag Quellen mit der Aussage zitiert, Tesla habe BYD nicht um eine zusätzliche Lieferung von Batterien für bestimmte Model 3-Fahrzeuge gebeten, nachdem ihr Liefervertrag Anfang dieses Jahres ausgelaufen sei. "Dieser Medienbericht ist falsch. Die Beziehungen zwischen Tesla und BYD sind positiv", schrieb Tesla-Chef Elon Musk am Dienstag auf seinem Kurznachrichtendienst Twitter.

Gibt es überhaupt eine Zusammenarbeit?

Was das genau heißen soll, bleibt allerdings offen. Denn: Eine offizielle Bestätigung der Partnerschaft der beiden Kontrahenten gab es nie. Zwar wird schon länger spekuliert, dass BYD seine Blade-Batteriezellen auch an Tesla liefert. Doch BYD hatte Berichte über einen Auftrag von Tesla stets zurückgewiesen.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Im Sommer letzten Jahres soll BYD laut chinesischen Medien allerdings Blade-Batterien an das Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide geliefert haben. Ende August beziehungsweise Anfang September 2022 sollen demnach die ersten Fahrzeuge mit BYD-Batterien vom Band gelaufen sein. In Grünheide baut Tesla bisher nur das Model Y.

Bestehende und bestätigte Lieferanten von Tesla sind LG Energy aus Südkorea, Panasonic aus Japan und auch der BYD-Rivale CATL aus China. Genau wie BYD stellt Tesla zudem selbst Batterien her.

Die Tesla-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2,0 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 164,44 Euro (Stand: 14.3.2023, 12:34 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 8,8 Prozent verloren, im Jahresvergleich steht ein Minus von 29,6 Prozent zu Buche.

Die öffentlich als chaotisch empfundene Twitter-Übernahme durch Tesla-Chef Musk und ein Prozess wegen angeblicher Marktmanipulation gegen den Manager, der letztlich mit einem Freispruch endete, haben der Tesla-Aktie in den letzten Monaten zugesetzt. Seit Mitte September ist der Kurs um rund 48 Prozent eingebrochen.

Die BYD-Aktie notiert heute am Berliner Finanzplatz Tradegate praktisch unbewegt zum Vortag bei einem Preis von 23,04 Euro (Stand: 14.3.2023, 12:34 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 17,2 Prozent an Wert verloren, auf Jahressicht ist sie 19 Prozent im Plus.

BYD hatte für das Jahr 2022 im Januar Rekordzahlen vermeldet und dabei auch die Erwartungen deutlich übertroffen. Aktuell drängt das Unternehmen, das etwa mit elektrischen Bussen schon länger international präsent ist, auch mit seinen Elektroautos auf den Weltmarkt.

Nachhaltigkeitsprobleme bei beiden Aktien

Wer früh bei Tesla und BYD eingestiegen ist, kann sich über hohe Kurszuwächse freuen: Die Tesla-Aktie ist auf drei Jahre gesehen 467 Prozent im Plus, auf fünf Jahre sind es fast 800 Prozent. Die BYD-Aktie konnte in den letzten drei Jahren 450 Prozent gewinnen. Auf fünf Jahre gesehen fällt der Zuwachs mit 206 Prozent geringer aus und zeigt, dass der Kurs immer wieder deutlich schwankte.

Aktuell ist die Tesla-Aktie nach Einschätzung von ECOreporter zu teuer für einen Einstieg. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 liegt für die US-Amerikaner bei 50. Auch die BYD-Aktie ist trotz eines moderateren KGVs von 22 kein Schnäppchen. Hinzu kommen die bei chinesischen Aktien generell zu beachtenden Nachhaltigkeitsprobleme. Lesen Sie hierzu unseren Artikel Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein?

Auch bei Tesla gibt es Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit: Die Elektroautos des Konzerns haben die Mobilitätswende zwar entscheidend vorangetrieben, der Umgang von Elon Musk mit seiner Belegschaft, sein Kauf von Twitter und viele seiner Posts in den sozialen Medien sind jedoch diskussionswürdig.

Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?

BYD Company Limited:

Tesla Inc.:

Verwandte Artikel

31.01.23
 >
26.01.23
 >
26.04.23
 >
26.01.24
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x