Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das Holz-Investment „WaldSparen VI“ von Forest Finance aus? / Foto: Unternehmen

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Forest Finance reduziert Mindestzeichnung deutlich – wie wirkt sich Corona aus?

Die Forest Finance Service GmbH aus Bonn hat den Mindest-Erwerbspreis für ihr Holz-Investment „WaldSparen VI“ um 75 Prozent verringert. Aus welchem Grund? Mit WaldSparen VI investieren Anleger in die Aufforstung in Panama. Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das Angebot und die Emittentin aus? ECOreporter hat bei Forest Finance nachgefragt.

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Bei „WaldSparen VI“ ist vorgesehen, dass die Emittentin Forest Finance Service GmbH mit dem Anlegerkapital Flächen in Panama anpachtet und an die Anleger weiterverpachtet sowie die Flächen für die Anleger mit Edelhölzern und einheimischen Arten aufforstet und bewirtschaftet. Die im Prospekt prognostizierte Rendite (IRR) beträgt 4,6 Prozent pro Jahr bei einer geplanten Laufzeit von 25 Jahren.

Bislang konnten Anleger ab 1.620 Euro in das Angebot investieren. Per Prospektnachtrag vom 3. Juli 2020 hat die Emittentin die Mindestanlage nun von 1.620 Euro auf 405 Euro reduziert. Der Erwerbspreis bestimmt sich nach der ausgewählten Flächengröße und ist in Form einer Einmalzahlung zu erbringen: Für 405 Euro gibt es gepachtete 125 Quadratmeter (m2).

Aus welchem Grund hat die Emittentin den Mindest-Erwerbspreis so deutlich reduziert? Forest Finance erklärt gegenüber ECOreporter: „Wir haben damit auf die Wünsche unserer Kunden reagiert, sich auch schon mit einem kleineren Betrag an WaldSparen VI beteiligen zu können.“

Corona-Situation in Panama

In Panama gibt es coronabedingte Einschränkungen, zum Beispiel wurde laut Auswärtigem Amt der internationale Flugverkehr zunächst bis Mitte August eingestellt und es gibt regional unterschiedliche Ausgangsbeschränkungen (Stand: 21. Juli 2020). Inwieweit sind dadurch Auswirkungen für die Vermögensanlage WaldSparen VI zu erwarten, etwa hinsichtlich der Akquise, des Pachtens (Vertragsabschluss) und der Bewirtschaftung der Flächen?

Forest Finance erläutert: „Die Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie sind in der Tat auch in Panama inzwischen sehr ausgeprägt, insbesondere in Panama City. Auf dem Lande sind die Einschränkungen weniger stark ausgeprägt. Erfreulicherweise sind alle unsere Aufforstungsprojekte und deren Bewirtschaftung bisher vergleichsweise wenig betroffen. Alle notwendigen Arbeiten in den Forsten und Kakaowäldern konnten bisher trotz der Einschränkungen durchgeführt werden.

Die Fläche, auf der die ökologische Aufforstung für WaldSparen VI stattfindet, ist Eigentum unserer Tochtergesellschaft in Panama und das Anpachten für unsere Kunden bereits bei Prospekterstellung vertraglich geregelt, so dass es hier zu keinen Verzögerungen kommt.

Bisher läuft alles nach Plan für die Vermögensanlage WaldSparen VI. Inwieweit die Bewirtschaftung auch zukünftig uneingeschränkt möglich sein wird, müssen wir abwarten und dann in der betreffenden Situation darauf reagieren.
Momentan gilt unsere Aufmerksamkeit neben der Gesundheit der MitarbeiterInnen der möglichst uneingeschränkten Aufforstung und Pflege unserer Misch- und Kakaowälder nicht nur in Panama, sondern an all unseren Projektstandorten.“

Geschäftliche Aussichten wegen der Corona-Krise verschlechtert?

Emittentin von WaldSparen VI und Vertragspartnerin der Anleger ist die in Bonn ansässige Forest Finance Service GmbH. Sie gestaltet, konzeptioniert und vertreibt ökologische Forst und Agro-Forstdienstleistungen und Produkte sowohl für Privatpersonen als auch institutionelle Investoren. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen eigene Walddirektinvestments angeboten sowie diverse Serviceleistungen für andere Unternehmen und Organisationen erbracht.

Welche Auswirkungen kann die Corona-Krise auf das Unternehmen haben? Die Ausführungen im Lagebericht des geprüften Jahresabschlusses 2019 der Emittentin geben einen Einblick (Stand: Mai 2020):

„Die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens ist im risikobehafteten Umfeld und nun besonders durch die Beeinträchtigungen durch die anhaltende Corona-Pandemie, nicht einfach zu beurteilen. Prinzipiell ist – insbesondere strategisch – die Marktsituation für das Unternehmen gut, wir sind mit marktkonformen Produkten wettbewerbsfähig. (…)

Zusätzlich zeigen sowohl die aktuelle Zinsentwicklung also auch die durch die „Corona-Krise“ verursachten Einbrüche an den Börsen positive Auswirkungen für Sachwertinvestments. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass sich durch den Rückgang des Wirtschaftswachstums auch die Sparquote und Investitionsbereitschaft der Privathaushalte verändern wird. In der Planung für das Jahr 2020 gehen wir, bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, von einem zum Vorjahr sinkenden Umsatz aus.

Wir bieten weiterhin interessante Produkte bei einem eigentlich guten Marktumfeld an, doch wir erwarten, dass 2020 die Ausgaben der privaten Haushalte vor allem den täglichen Lebensunterhalt betreffen werden. Wir gehen daher von einem sinkenden Jahresüberschuss im Vergleich zum Jahr 2019 aus.“ 2019 lag der Jahresüberschuss bei rund 51.000 Euro.

ECOreporter hat bereits im März über das Holzinvestment WaldSparen VI berichtet.

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