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Geokraftwerke.de GmbH insolvent – Anleger hatten über 30 Millionen Euro investiert
Das Insolvenzgericht Regensburg hat mit Beschluss vom 16. Oktober 2020 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Geokraftwerke.de GmbH wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. ECOreporter hatte vor einigen Jahren von einem Investment abgeraten. Welchen Termin dürfen Anlegerinnen und Anleger nicht verpassen?
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Die Emittentin Geokraftwerke.de GmbH hat „Aktuelle Informationen“ veröffentlicht. Demnach können Forderungen gegen die Emittentin bis zum 18.11.2020 beim Insolvenzverwalter angemeldet werden. Alle der Emittentin bekannten Gläubiger (insbesondere die Anlegerinnen und Anleger) sollen vom Insolvenzverwalter Formulare zur Geltendmachung ihrer Forderungen übersandt bekommen.
In den „Aktuellen Information“ wird weiter ausgeführt:
„Die Gesellschaft ist Teil der FG.de-Unternehmensgruppe. Der Gesellschaftszweck der Geokraftwerke.de GmbH bestand insbesondere in der Beteiligung an Unternehmen, welche Projekte im Geothermie-Bereich durchführen. Konkret emittierte die Schuldnerin ab dem Jahr 2010 Genussrechte in Form von Namensschuldverschreibungen. Es wurde u.a. mit Verkaufsprospekten um Kapitalanleger geworben, welche in den Folgejahren insgesamt rund 30,3 Millionen Euro investiert haben.
Es handelte sich hierbei stets um qualifiziert nachrangige Darlehen bzw. Genussrechte mit 7,25% Zinsversprechen. Diese vereinnahmten Beträge hat die Schuldnerin sodann prospektkonform an andere Gesellschaften der FG.de-Unternehmensgruppe in Form von „qualifiziert nachrangigen Darlehen“ ausgereicht. Mit diesen Geldern wurden in der Folgezeit tiefengeothermische Projekte finanziert. Die Projektgesellschaften waren in der Folgezeit mit zahlreichen Problemen konfrontiert und konnten ihrerseits die Darlehensbeträge und Zinsen nicht, bzw. nur zu einem sehr geringen Teil, an die Geokraftwerke.de GmbH zurückzahlen.
Bei dem Vermögen der insolventen Schuldnerin und somit der Insolvenzmasse handelt es sich nahezu ausschließlich um entsprechende Darlehensansprüche der Geokraftwerke.de GmbH gegenüber insgesamt acht verbundenen Unternehmen, welche an Geothermieprojekten beteiligt waren bzw. sind. Es ist davon auszugehen, dass eine Insolvenzquote nur durch eine erfolgreiche Veräußerung der oben dargestellten Darlehensforderungen generiert werden kann.“
Es bestehen demnach Ansprüche der Geokraftwerke.de GmbH gegenüber den acht Unternehmen von zusammen über 40 Millionen Euro. Davon entfallen rund 23,6 Millionen Euro auf Ansprüche gegenüber der Geothermie Management GmbH.
ECOreporter hatte vom Investment abgeraten
ECOreporter hatte das Anleiheangebot „Kraftwerke Portfolio Nr. 1“ der Geokraftwerke.de GmbH in einem ECOanlagecheck als insgesamt nicht überzeugend bewertet, 2014 vom Einstieg in die Geokraftwerke.de-Anleihe abgeraten und sie 2015 zum Wachhund-Fall gemacht. 2017 hatte ECOreporter berichtet, dass Geokraftwerke.de mit den Zinszahlungen in Verzug geraten war. 2020 wurde die Geokraftwerke.de GmbH zur Leistung von Zahlungen an Anlegerinnen und Anleger verurteilt.