Finanzdienstleister, Banken-Favorit

GLS Bank finanziert Rettungsschiff für Einsätze im Mittelmeer mit

Die Bochumer GLS Bank hat mit weiteren Geldgebern das neue Schiff von Sea-Eye finanziert. Die Hilfsorganisation aus Regensburg will das Schiff gemeinsam mit dem Hannoveraner Partner United4Resue betreiben. Es soll noch in diesem Sommer ins zentrale Mittelmeer aufbrechen.

"Die Crew von Sea-Eye übernimmt in ihrer täglichen Arbeit zivilgesellschaftliche Verantwortung", erläutert GLS Bank-Vorstandssprecherin Aysel Osmanoglu. "Wir als GLS Bank unterstützen diesen Solidargedanken mit unserer Finanzierung." Die Hilfsorganisationen reagieren laut GLS Bank "auf politisch motivierte Maßnahmen, die zivile Seenotrettung weiter zu erschweren".

Italien will Rettungsaktionen behindern

Die italienische Regierung habe Maßnahmen eingeleitet, um die Rettung von Menschen in Seenot zu verlangsamen und zu kriminalisieren. Das Anfang 2023 eingeführte sogenannte Piantedosi-Dekret, benannt nach dem italienischen Innenminister Matteo Piantedosi, zwingt Rettungsschiffe nach jedem Notruf zum Ansteuern eines Hafens. Dieser wird ihnen zugewiesen und liegt oft weit entfernt. Bei einer Mission im Mai 2024 musste die SEA-EYE 4 laut GLS Bank eine Fahrt von fünf Tagen auf sich nehmen. Das bedeute hohe Kosten und Gefahren für die Menschen an Bord.

Das Schiff ist der ehemalige Rettungskreuzer NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es wurde am 22. Juli im italienischen Ancona auf den Namen SEA-EYE 5 getauft. Kauf und Umbau des Schiffes sowie erste Einsätze hat die GLS Bank finanziert – sie ist demnach eine von mehreren Geldgeberinnen und Geldgebern, die zusammen "einen breiten Finanzierungsmix ermöglichen".

Damit soll gewährleistet sein, dass künftige Spendengelder hauptsächlich in die Betriebskosten und weitere Einsätze fließen. "Alles, was wir ab jetzt an Spenden sammeln, kommt oben drauf und geht in die Seenotrettung", erklärt Gordon Isler, Vorsitzender von Sea-Eye. "Diese Ergänzung ist wahnsinnig wertvoll für uns."

"Es darf nicht sein, dass Menschen, die auf der Flucht sind, vor unseren Augen im Meer ertrinken" so die GLS Bank in einer Mitteilung. Zivile Seenotrettung sei notwendig und müsse unterstützt werden. Mit der gescheiterten Migrationspolitik der Europäischen Union und tausenden Todesfälle von Menschen in Seenot könne und dürfe es so nicht weitergehen.

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