Fonds / ETF, ECOfondstest

Im Test: GLS Bank Klimafonds - prima fürs Klima?

Der GLS Bank Klimafonds will in klimafreundliche Anleihen und Aktien investieren. Wird der Fonds der Bochumer GLS Bank seinen hohen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht? Und wie viel nachhaltige Wirkung erzeugt er? ECOreporter hat den Klimafonds eingehend getestet.


Den vollständigen Fondstest finden Sie weiter unten.

Der GLS Bank Klimafonds, 2017 gestartet, ist ein eher defensiver Mischfonds. Er investiert zu etwa 30 Prozent in Aktien und zu knapp 70 Prozent in Anleihen.

Die GLS Bank verspricht, dass der Fonds nur in Unternehmen oder Staaten anlegt, die dazu beitragen, klimaschädliches CO2 einzusparen, oder auf andere Weise die Klimawende vorantreiben. Wichtig sind bei der Auswahl der Wertpapiere neben den strengen Anlagegrundsätzen der GLS Bank speziell entwickelte Klimakriterien, die die Klimastrategie und die Produktverantwortung eines Unternehmens betreffen. Sie leiten sich aus den Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen ab, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Die GLS-Fondstochter GLS Investments lässt die Klimawirkung des Fonds regelmäßig von einer Nachhaltigkeits-Ratingagentur überprüfen.

Aufwendiger Nachhaltigkeitsansatz

Ehe das Fondsmanagement eine Aktie oder Anleihe in das Portfolio aufnimmt, wird jedes Wertpapier eingehend auf seine Nachhaltigkeit abgeklopft. In eine Anleihe oder Aktie investiert der Fonds nur, wenn ein mit unabhängigen Expertinnen und Experten besetzter Anlageausschuss diese als besonders grün ansieht.

Der Fonds hält zahlreiche Green Bonds. Das sind Anleihen, die zur Finanzierung klimafreundlicher Projekte dienen, beispielsweise für Wind- und Solaranlagen, E-Auto-Ladestationen oder energieeffiziente Gebäude. Zudem spendet die GLS Investments einen Teil der Fondsgebühren an gemeinnützige Klimaschutzvorhaben.

ECOreporter hat den kompletten Aktien- und Anleihenbestand (211 Positionen) überprüft: Zum Testzeitpunkt verstößt kein Unternehmen und kein Staat gegen die Anlagerichtlinien des Fonds.

Der GLS Bank Klimafonds erhält im ECOfondstest die Nachhaltigkeitsnote 1,3. Damit gehört er zu den nachhaltigsten bislang von ECOreporter geprüften Fonds. Weil der GLS-Fonds in allen Nachhaltigkeitsbereichen überzeugen kann, trägt er das ECOreporter-Nachhaltigkeitssiegel (eine Liste aller Siegelträger finden Sie hier).

Den vollständigen Fondstest mit den wichtigsten Analyse-Ergebnissen sowie Noten für alle getesteten Bereiche können Sie unten als PDF herunterladen. Einfach anklicken.

Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.

Eine Übersicht über alle ECOfondstests und weitere Informationen zu nachhaltigen Fonds hat die Redaktion hier für Sie zusammengestellt.

Das schließt der Fonds aus:

Ausschlusskriterien ohne Umsatzschwelle

  • Atomenergie/Uranabbau
  • Bau von Atomkraftwerken
  • Kohleförderung/Kohleverarbeitung
  • Erdölförderung/Erdölverarbeitung
  • Erdgasförderung
  • Waffen
  • Bergbau
  • Konfliktmineralien
  • Biozide & Pestizide
  • Chemisch-synthetischer Dünger
  • Gentechnik in der Landwirtschaft
  • Kontroverse Chemikalien (u.a. DDT, Phthalate, Chlorchemie)
  • Massentierhaltung
  • Herstellung von Tabakwaren
  • Menschenrechtsverletzungen
  • Arbeitsrechtsverletzungen
  • Tierversuche für nicht-medizinische Produkte
  • Kontroverses Umweltverhalten
  • Kontroverse Wirtschaftspraktiken (u.a. Bilanzfälschung, Korruption)

Ausschlusskriterien mit Umsatzschwelle

  • Energieerzeugung aus Kohle (5 %)
  • Energieerzeugung aus Erdöl (5 %)
  • Energieerzeugung aus Erdgas (5 %)
  • Energieerzeugung aus Biomasse (ausgenommen Abfallstoffe) (5 %)
  • Betrieb von Erdöl- und Erdgas-Pipelines (5 %)
  • Sonstige Rüstungsgüter (5 %)
  • Vertrieb von Tabakwaren (5 %)
  • Pornografie (5 %)
  • Glücksspiel (5 %)
  • Alkohol (5 %)

Ausschlusskriterien für Staaten

  • Vollzug der Todesstrafe und Folter
  • „Unfrei“ nach Freedom House-Richtwerten
  • Nichtunterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags und der Genfer Kriegsrechtskonvention
  • Nichtunterzeichnung des Pariser Klimaabkommens und der Konvention zur biologischen Vielfalt
  • Ausbau der Atomenergie
  • Hohes Maß an Korruption

Geringe Umsätze (unter 5 Prozent) sind in einigen kontroversen Geschäftsfeldern in Einzelfällen bei Transformationsunternehmen erlaubt. Das sind Firmen aus umstrittenen Branchen, die sich deutlich nachhaltiger ausrichten, beispielsweise indem sie ihre Kohlekraftwerke zu Biomassekraftwerken umrüsten. Der Anlagebeirat des Fonds muss solchen Investments zustimmen.

Stand 3/2025

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