Gegen die Deutsche Bank und ihre Tochter DWS gibt es Greenwashing-Vorwürfe. Ermittler durchsuchten Büros. / Foto: Pixabay

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Greenwashing-Verdacht: Durchsuchungen bei Deutscher Bank und Tochter DWS

Ermittler haben am heutigen Dienstag Büros der Deutschen Bank und ihrer Fondstochter DWS durchsucht. Dabei geht es um Greenwashing, also den Versuch, sich nachhaltiger darzustellen, als man tatsächlich ist. Entsprechende Vorwürfe gegen Deutsche Bank und DWS gibt es schon seit Monaten.

Über die nun stattgefundene Razzia bei der DWS hatte zunächst die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" bestätigte die Pressestelle des Bundeskriminalamts die Durchsuchungen auch bei der Deutschen Bank. Die DWS räumte ebenfalls ein, dass Beamte vor Ort gewesen seien.

Ärger auch in den USA

"Wir haben in dieser Angelegenheit kontinuierlich und umfassend mit allen relevanten Regulierungsbehörden zusammengearbeitet und werden dies auch weiterhin tun", sagte ein DWS-Sprecher. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfragen diverser Medien zunächst nicht äußern.

Etwa 50 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht BaFin und Bundeskriminalamt (BKA) waren in Frankfurt sowohl in der Zentrale der DWS als auch der Zentrale der Deutschen Bank im Einsatz, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt geht es um den Vorwurf des Kapitalanlagebetrugs. Konkrete Beschuldigte gebe es bislang nicht, die Ermittlungen richten sich aktuell gegen Unbekannt.

Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS wurden bereits 2021 erhoben – von der ehemaligen Nachhaltigkeits-Beauftragten der DWS. In einem "Spiegel"-Interview warf diese dem Unternehmen vor, es sei zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen. Die DWS hatte die Anschuldigungen der ehemaligen Mitarbeiterin zurückgewiesen.

Auch in den USA hat die Deutsche Bank wegen Greenwashing-Vorwürfen Ärger mit den Behörden. Das US-Justizministerium kritisiert, dass es von dem Geldhaus zu spät über entsprechende Vorwürfe informiert worden sei.

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