DRAM-Speichermodul von Micron. Der Konzern schreibt weiterhin rote Zahlen. / Foto: Micron

  Nachhaltige Aktien

Halbleiterkonzern Micron bleibt China treu, Umsatz steigt

Der US-Speicherchip-Anbieter Micron Technology hat Probleme in China. Dennoch ist der Umsatz zuletzt gestiegen, das Management geht von einem Ende der Absatzflaute aus. Kann sich ein Einstieg in die Micron-Aktie jetzt auszahlen?

Micron darf seit Mai viele seiner Speicherchips nicht mehr in China verkaufen – eine Reaktion der Regierung in Peking auf die US-Exportverbote für High-Tech-Produkte nach China. Trotzdem will der Konzern seine Fabrik im chinesischen Xi’an in den nächsten Jahren für umgerechnet 545 Millionen Euro erweitern. Dies ist laut Micron ein „unbeirrbares Bekenntnis zum chinesischen Markt“. In dem Werk in der chinesischen Provinz Shaanxi montiert und testet das Unternehmen Halbleiter.

Im letzten Berichtsquartal (März bis Mai) liefen Microns Geschäfte besser als erwartet. Der Umsatz stieg zum Vorquartal von 3,69 auf 3,75 Milliarden US-Dollar, der Nettoverlust ging von 2,3 auf 1,9 Milliarden Dollar zurück. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch hohe Gewinne erzielt: Von März bis Mai 2022 setzte Micron 8,6 Milliarden Dollar um und erzielte einen Nettogewinn von mehr als 2,6 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen leidet derzeit unter der weltweiten Krise im Speicherchip-Segment. Micron ist der drittgrößte Hersteller hinter Samsung und SK Hynix und profitierte 2021 und 2022 von einer stark gestiegenen Nachfrage. Mittlerweile sind die Lager vieler Kunden aber so voll, dass sie kaum noch Ware nachbestellen. Entsprechend stark sind die Preise und damit auch die Margen gefallen. Micron selbst beschreibt die Situation als schwierigste Marktphase seit der Rezession 2009.

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Der Konzern hat in den letzten Monaten seine Produktion heruntergefahren, seine Investitionen eingedampft und etwa 7.000 Stellen gestrichen –  knapp 15 Prozent aller Arbeitsplätze. Micron-Chef Sanjay Mehrotra geht davon aus, dass die Speicherchip-Branche ihre Talsohle mittlerweile durchschritten hat und zukünftig wieder wachsen wird, nicht zuletzt wegen des derzeitigen Booms bei Künstlicher Intelligenz. Das Verkaufsverbot in China bedeute für sein Unternehmen allerdings „signifikanten Gegenwind“. Für das aktuelle Quartal (Juni bis August) kalkuliert Mehrotra mit ungefähr 3,9 Milliarden Dollar Umsatz und einem um Sondereffekte bereinigten Verlust je Aktie von etwa 1,34 Dollar (1,23 Euro).

Weil Marktbeobachter mit schlechteren Zahlen gerechnet hatten, ist die Micron-Aktie heute mit einem Plus von 3 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet. Aktuell kostet sie 63,34 Euro (Stand 29.6.2023, 8:54 Uhr). Nach hohen Verlusten 2022 legt der Kurs in diesem Jahr wieder zu. Auf drei Monate gesehen hat die Aktie 12 Prozent gewonnen, auf zwölf Monate 11 Prozent. In den letzten drei Jahren ist sie um 43 Prozent gestiegen.

Die Chancen, dass sich der globale Speicherchip-Markt in den nächsten Quartalen erholen wird, stehen nach Einschätzung von ECOreporter gut. Ob und wann Micron wieder das hohe Gewinnniveau der letzten Jahre erreichen wird, ist aber weiterhin unklar, auch wegen der Schwierigkeiten im wichtigen chinesischen Markt. Die Aktie bleibt vorerst ein Investment für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger.

Aussichtsreichere Chip-Aktien finden Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren.

Micron Technology Inc.: ISIN US5951121038 / WKN 869020

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