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Henkel will grüne Finanzierung ausweiten – was macht die Aktie?
Der Konsumgüterkonzern Henkel will seine Aktivitäten bei der grünen Finanzierung ausbauen. Das kündigte Finanzchef Marco Swoboda im Interview mit der Börsen-Zeitung an. "Wir werden in der Zukunft sicherlich noch mehr Green-Finance-Instrumente nutzen", so der seit Januar amtierende Swoboda. "Wir beobachten, dass im Kapitalmarkt das Interesse sehr groß ist."
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Der Düsseldorfer Konzern vereinbarte 2018 als erstes deutsches Unternehmen eine grüne Kreditlinie über 1,5 Milliarden Euro, deren Konditionen auf die Veränderung der Nachhaltigkeitsratings des Konzerns reagieren. In diesem Sommer platzierte Henkel eine private Anleihe zur Reduktion von Plastikmüll und sammelte so rund 100 Millionen US-Dollar ein. In den USA schloss Henkel im September zudem einen virtuellen Vertrag zur Abnahme von Windstrom ab – obwohl der Konzern selbst den Strom gar nicht nutzen wird.
Swoboda beobachtet ein sehr großes Interesse im Kapitalmarkt an grünen Finanzierungen. Diese müssten jedoch für jedes Unternehmen maßgeschneidert sein. "Man kann eine andere grüne Anleihe nicht mal eben kopieren." Der Henkel-Finanzchef rechnet damit, dass angesichts der großen Nachfrage von Investoren auch irgendwann die Konditionen für die Emittenten besser sein werden als bei herkömmlichen Finanzierungen: "Bis hin zu dem Punkt, dass langfristig der Zugang für nichtgrüne Finanzprodukte stark eingeschränkt sein wird".
Henkel hat in diesem Jahr die eigenen Anlagekriterien im ausgelagerten Pensionsvermögen nach Nachhaltigkeitskriterien neu ausgerichtet. Das führt zu direkten Konsequenzen: "Konkret bedeutet dies, dass wir von rund 2 Milliarden Euro Anlagevolumen in diesem Jahr etwa 15 Prozent umschichten werden", so Swoboda. Vermögensverwalter, die in ihrem Auswahlprozess Nachhaltigkeit nicht ausreichend berücksichtigten, würden nicht mehr mandatiert.
Die Henkel-Aktie liegt im Tradegate-Handel aktuell bei 88,92 Euro und damit 0,9 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 2.10.2020, 8:25 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich notiert sie bei einem Plus von 0,02 Prozent praktisch unverändert.
Henkel hatte für das zweite Quartal 2020 schwache Geschäftszahlen gemeldet, die Aussichten in der Corona-Krise sind unklar. ECOreporter rät defensiven Anlegern derzeit von einem Einstieg in die Henkel-Aktie ab.
Henkel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier auch das ausführliche Unternehmensporträt.
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