Photovoltaik wächst der Internationalen Energie-Agentur zufolge am schnellsten. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Internationale Energie-Agentur: Photovoltaik ist „der neue König der Strommärkte“

Den Szenarien der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zufolge werden erneuerbare Energien bis 2030 insgesamt 80 Prozent des weltweiten Strombedarfs abdecken – am stärksten wachsen wird demnach die Photovoltaik. Allerdings braucht es dringend Investitionen in die Stromnetze.

Als direkte Corona-Folge geht die IEA in ihrem „World Energy Outlook 2020“ davon aus, dass der weltweite Energiebedarf 2020 um 5 Prozent sinken wird, die energiebezogenen CO2-Emissionen um 7 Prozent und die Energieinvestitionen um 18 Prozent. Je nach Szenario soll es drei bis fünf Jahre dauern, bis die globale Energienachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Gemischtes Bild bei fossilen Brennstoffen

Gleichzeitig werde aber auch der Beitrag der erneuerbaren Energien zunehmen, glaubt die IEA. Wasserkraft soll die größte erneuerbare Quelle bleiben, das größte Wachstum entfalle aber auf die Photovoltaik – gefolgt von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen. IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol sieht die Photovoltaik als „neuen König der Strommärkte der Welt“. Besonders in den Jahren ab 2022 erwartet er Jahr für Jahr neue Photovoltaik-Rekorde.

Als Grund nennt der Report vor allem die deutlich gesunkenen Erzeugungskosten für Photovoltaik-Strom, die in den wichtigen Regionen der Welt unter die Kosten neuer Kohle- und Gaskraftwerke gesunken seien. Bereits heute sei die Photovoltaik in vielen Ländern der Welt die kostengünstigste neue Stromquelle.

Der World Energy Outlook betont jedoch, dass das starke Wachstum der erneuerbaren Energien mit robusten Investitionen in Stromnetze verbunden sein muss. Ohne ausreichende Investitionen würden die Netze zum Schwachpunkt bei der Umgestaltung des Stromsektors, was Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Stromversorgung habe. Auch Speicher werden dem Report zufolge eine immer wichtigere Rolle spielen.

Mit Blick auf die fossilen Brennstoffe zeichnet der Report ein gemischtes Bild. Die Nachfrage nach Kohle wird demnach nicht auf das Vorkrisenniveau zurückkehren, und auch die Ära der global wachsenden Ölnachfrage werde im kommenden Jahrzehnt zu Ende gehen. Die Nachfrage nach Erdgas wird nach Ansicht der Experten aber erheblich wachsen, vor allem in Asien.

Um die globalen Emissionen entscheidend zu reduzieren, wird dem Report zufolge weiterhin noch nicht genug getan. „Nur schnellere strukturelle Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Energie produzieren und verbrauchen, können den Emissionstrend endgültig brechen“, so IEA-Exekutivdirektor Birol. Vor allem müssten Emissionen aus bestehenden Infrastrukturen reduziert werden.

Lesen Sie zum Thema erneuerbare Energien auch die aktuellen ECOreporter-Überblicke zu Wind- und zu Solarkatien.

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