Knorr-Bremse nach Rekordjahr mit optimistischer Prognose

Der Münchner Bremstechnik-Spezialist Knorr-Bremse hat 2023 gute Geschäfte gemacht und bei Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand neue Spitzenwerte verzeichnet. Auch der weitere Ausblick kommt an der Börse gut an.

Den Umsatz konnte der Konzern nach vorläufigen Zahlen "durch die anhaltend gute Kundennachfrage" um 10,9 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro steigern. Mit 8,2 Milliarden Euro übertraf der Auftragseingang das Vorjahr um rund 1,7 Prozent. Der Auftragsbestand wuchs um 2,5 Prozent und erreichte mit 7,1 Milliarden Euro Ende Dezember ein neues Allzeithoch, wie das Unternehmen erklärte.

Auch der Gewinn wächst kräftig

Beide Geschäftssparten, Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS) und Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS), zeigten nach Angaben von Knorr-Bremse eine klare Steigerung beim Umsatz. Insbesondere wegen der deutlich gesteigerten Lkw-Produktionsraten in Europa, Nordamerika und China stieg im Nutzfahrzeug-Geschäft der Auftragsbestand ebenfalls auf ein neues Rekordniveau.

Die operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) blieb mit 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr stabil. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf 893,1 Millionen Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich um 17,8 Prozent auf 596 Millionen Euro.

2024 rechnet Knorr-Bremse mit einem Umsatz von 7,7 bis 8,0 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll bei 11,5 bis 12,5 Prozent liegen. Das entspricht nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters den Erwartungen am Finanzmarkt.

Die Aktie von Knorr-Bremse gewann nach Präsentation der neuen Zahlen im gestrigen Xetra-Handel 7 Prozent, aktuell ist sie zum Vortag 0,6 Prozent im Minus und notiert bei einem Preis von 62,26 Euro (Stand: 23.2.2024, 12:19 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 7,9 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 4,8 Prozent verloren.

Während die Geschäfte des Unternehmens gut laufen, sieht es beim Börsenkurs deutlich trüber aus. Die Aktie hat in den letzten fünf Jahren knapp 30 Prozent an Wert eingebüßt. Seit Ende 2023 zeigt sich eine zaghafte Erholungsphase, allerdings schwankte der Kurs in diesem Jahr bislang stark. Nachhaltige Anlegerinnen und Anleger kann zudem trotz ambitionierter Klimaziele des Unternehmens dessen großes Chinageschäft stören.

Vor diesem Hintergrund ist das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 mit 15 immer noch recht hoch. Aktuell eignet sich die Aktie nach Einschätzung von ECOreporter nur für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger mit sehr langem Atem.

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Knorr-Bremse AG: ISIN DE000KBX1006 / WKN KBX100