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Leserinnen-Frage: Wie nachhaltig sind Agilent, Roper Technologies und Waters Corporation?
Drei Aktien, wenig bekannt – doch einige in Deutschland erhältliche nachhaltige Fonds setzen darauf. Eine Leserin aus einem Ort bei Würzburg fragt: Wie nachhaltig sind die drei Werte Agilent Technologies, Roper Technologies und Waters Corporation? Die Nachhaltigkeitsrating-Agentur imug rating hat dazu Einschätzungen geliefert, die auf den Analysen von Vigeo Eiris beruhen, Europas größter Nachhaltigkeitsrating-Agentur.
Zum Unternehmen Nr. 1: Agilent Technologies, Inc. Es stellt analytische Messgeräte her. Der Sitz ist in Santa Clara, Kalifornien. Das Unternehmen entstand 1999 als Ableger von Hewlett-Packard. Agilent hat unter anderem die deutsche adaptif Photonics GmbH übernommen. Agilent hat heute etwa 12.500 Beschäftigte an weltweit verteilten Standorten.
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"Das Unternehmen weist ein eingeschränktes Nachhaltigkeitsmanagement auf", sagt die imug-Nachhaltigkeitsanalystin Tomke Tjaden. Zu den Stärken zählen die Themen Gesundheit und Sicherheit.
"Nachholbedarf hat das Unternehmen bei den als schwach eingestuften Themen soziale und wirtschaftlichen Entwicklung sowie Umweltstandards in der Lieferkette“, erklärt Tjaden. Agilent Technologies weist laut imug eine geringe Beteiligung im Bereich der Atomenergie auf. Der Umsatz wird zwischen 0 und 5 Prozent geschätzt und stammt aus indirekten Beteiligungen wie der Herstellung tragbarer Systeme zur Analyse von Gasen, die auch in Kernkraftwerken eingesetzt werden.
Es liege auch eine kontroverse Geschäftsmeldung im Bereich Abfall vor, so imug. Anfang 2018 wurde das Unternehmen von der Stanford University wegen toxischer Kontamination angeklagt. Aber: Ein signifikanter Anteil der produzierten Produkte und Dienstleistungen von Agilent Technologies leisten auch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Roper Technologies: Viel für die Nachhaltigkeit, aber auch Geschäfte mit Atomenergie und Militär
Roper Technologies, Inc. ist ein amerikanisches Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Sarasota, Florida. Roper vertreibt seine Produkte weltweit. Es handelt sich um Industrietechnologie, Radiotechnologie, Bildproduktion und Energiesysteme.
Roper weist laut imug ein schwaches Nachhaltigkeitsmanagement auf. Zu den Stärken zähle einzig das Thema Anti-Korruption, so imug. Schwächen gibt es bei der Umweltstrategie sowie den Themen Energie, Verwendung und Entsorgung von Produkten, Wasser, atmosphärische Emissionen. Auch in puncto Gesundheit und Sicherheit, Grundrechte der Arbeitnehmer, Nichtdiskriminierung und Vielfalt kann Roper nicht überzeugen.
Das Unternehmen hat laut imug Geschäftsaktivitäten im Bereich Atomenergie und Militär. In beiden Fällen handelt es sich, so imug, allerdings um indirekte Beteiligungen und geringe Umsatzanteile zwischen 0 und 5 Prozent. Der Umsatz im Bereich Atomenergie stammt von der Tochtergesellschaft Zetec, die zerstörungsfreie Prüfgeräte und -dienstleistungen zur Überwachung von Teilen der Atomkraftwerke einschließlich Reaktordruckbehältern liefere, so imug.
"Im Bereich Militär stellt das Unternehmen u.a. Kameras für militärische Luftfahrzeuge sowie Messgeräte zur Auswertung von Raketen und Drohnen auf militärischen Testgebieten her", sagt die Nachhaltigkeitsanalystin Tjaden. Doch auch hier: Ein signifikanter Anteil der produzierten Produkte und Dienstleistungen von Roper Technologies leiste eben einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Waters Corporation: Analysetechnik – wichtig für nachhaltige Entwicklung
Die Waters Corporation mit Sitz in Milford (Massachussets, USA) ist ein Technologieunternehmen mit 6.500 Mitarbeitern. Hauptprodukte sind Analysegeräte, beispielsweise für Laborinformationstechnik oder thermische Analysen.
Das Unternehmen weist laut den Vigeo Eiris-Einschätzungen ein schwaches Nachhaltigkeitsmanagement auf. "Als einzige Stärke ist das Thema Produkt- und Dienstleistungssicherheit zu nennen“, sagt die imug-Nachhaltigkeitsanalystin Tjaden. Zu den Schwächen zählten die sozialen Themen Gesundheit und Sicherheit, der Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie Governance, erklärt sie.
Das gleiche gelte für die Themen verantwortungsvolles Lobbying, Aufsichtsrat und Abfall. Das Unternehmen sei aber nicht in kontroverse Geschäftsaktivitäten involviert und falle daher nicht unter die typischen Ausschlusskriterien. Die Waters Corporation habe sogar einen überwiegenden Anteil von Produkten und Dienstleistungen, die zur nachhaltigen Entwicklung beitrügen, so Tjaden.