Unter anderem der elektrische BMW i3 wird mit Fertigungsmaschinen von Aumann produziert. / Foto: BMW

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Maschinenbauer Aumann: Lichtblick in der Krise – Aktie steigt deutlich

Der auf Anlagen zur Herstellung von E-Autos spezialisierte Maschinenbauer Aumann steht unverändert unter dem Druck der Branchenkrise in der Automobilindustrie und der anhaltenden Corona-Pandemie. Trotzdem kann das Unternehmen aus Beelen in Nordrhein-Westfalen in seinem Bericht zum dritten Quartal auch Positives vermelden.

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So verringerte sich der Aumann-Umsatz in den ersten neun Monaten 2020 zwar um 38,4 Prozent auf 123,7 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang im zukunftsträchtigen Segment E-Mobility fiel mit 6,9 Prozent auf 79,8 Millionen Euro aber moderat aus.

Das weiterhin unsichere Marktumfeld äußert sich in einer ausgeprägten Investitionszurückhaltung in Produktionsanlagen. Obwohl der Auftragseingang des Segments E-Mobility im dritten Quartal 2020 im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen des Jahres gesteigert werden konnte, lag der Gesamtauftragseingang von Aumann mit 122,7 Millionen Euro nach neun Monaten unter dem Vorjahresniveau. Mit 70,4 Millionen Euro entfielen 57,4 Prozent des Auftragseingangs auf das E-Segment.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (adjustiertes EBITDA) erreichte im dritten Quartal 2020 mit 0,8 Millionen Euro wieder einen positiven Wert. Auch auf das Jahr gesehen lag es trotz der herausfordernden Marktlage bei 0,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. 

Das EBITDA wurde um Sondereffekte bereinigt, die laut Aumann überwiegend im Zusammenhang mit der Standortschließung in Hennigsdorf stehen. Das bereinigte EBITDA des Segments E-Mobility lag nach neun Monaten bei 2,4 Millionen Euro, was einer Marge von 3 Prozent entspricht.

Trotz krisenbedingt rückläufigem Geschäft konnte Aumann seine Liquidität zum 30. September 2020 im auf 90,3 Millionen Euro steigern. Die Eigenkapitalquote lag bei laut Unternehmen bei soliden 67,1 Prozent.

Investment mit Risiko

Aumann erklärte, die Anpassung der Produktionskapazitäten und Strukturen läge unverändert im Fokus. So seien die Kapazitäten per Ende September bereits um etwa ein Viertel reduziert worden. Diese Maßnahmen verbesserten demnach Aumanns Position für die Zeit nach der Krise.

An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Aktuell liegt die Aumann-Aktie im Tradegate-Handel bei 12,06 Euro und damit 4,3 Prozent im Plus zum Freitag (Stand: 16.11.2020, 9:42 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,9 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich liegt sie 8,11 Prozent im Minus.

Auch wenn das Geschäft mit Fertigungsmaschinen für E-Autos selbst während der Corona-Krise weiterhin positive Signale sendet, bleibt die Aumann-Aktie nach Einschätzung von ECOreporter eine Option nur für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger – zu groß sind die derzeitigen Unwägbarkeiten im Automobilsektor.

Aumann AG:

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