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Moller-Maersk: Die goldenen Zeiten sind vorbei
Die dänische Großreederei Moller-Maersk hat in den letzten Monaten wie erwartet deutlich weniger Umsatz erzielt als 2022. Wie reagiert die Aktie?
Von Januar bis März setzte Maersk 14,2 Milliarden US-Dollar um. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 19,3 Milliarden Dollar. Extrem hohe Frachtpreise hatten Maersk im letzten Jahr Rekordumsätze beschert – mittlerweile sind die Preise wieder deutlich gesunken, weil es weltweit weniger Engpässe in den Transportketten gibt und viele Unternehmen derzeit eher hohe Lagerbestände abbauen, als neue Ware zu bestellen.
Zwei Drittel weniger Gewinn
Auch die sehr hohen Gewinne aus dem letzten Jahr sind für Maersk 2023 nicht mehr erreichbar. Im ersten Quartal sank der Nettogewinn von 6,8 auf immer noch sehr solide 2,3 Milliarden Dollar. Der freie Cashflow lag bei 4,2 Milliarden Dollar nach 6 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.
Maersk geht davon aus, dass sich die Margen in der Logistikbranche weiter normalisieren, sprich sinken werden. Für die nächsten Monate kalkuliert das Management mit schwächeren Ergebnissen als im ersten Quartal. In der zweiten Jahreshälfte soll sich die Auftragslage stabilisieren. Maersk rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von 2 bis 5 Milliarden Dollar.
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Fortschritte macht der Konzern bei der Dekarbonisierung seiner Schiffsflotte: Ende des Jahres soll das erste von 19 bestellten Schiffen ausgeliefert werden, die mit klimafreundlichem Methanol betrieben werden können.
Seit Anfang 2022, als sich abzeichnete, dass Maersk das Gewinnniveau der letzten Jahre nicht dauerhaft würde halten können, hat die Aktie des Konzerns kontinuierlich an Wert verloren. Den letzten deutlichen Rückgang gab es Ende März, als Maersk eine Rekorddividende von 4.300 Dänischen Kronen (577 Euro) je Aktie ausschüttete und dadurch entsprechend an Börsenwert verlor.
Im Monatsvergleich hat sich der Kurs kaum bewegt, auf Jahressicht notiert er 41 Prozent im Minus. Langfristig ist die Aktie gut gelaufen: Auf drei Jahre gesehen liegt sie 77 Prozent im Plus. Heute kostet sie im Tradegate-Handel 1.631,00 Euro (Stand 4.5.2023, 9:43 Uhr).
ECOreporter sieht Maersk grundsätzlich weiterhin gut aufgestellt. Der Konzern verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktstellung. Auch mit geringeren Margen dürfte Maersk weiterhin robuste Gewinne einfahren. Nach den Kursrückgängen liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 bei günstigen 10, für 2024 bei immer noch vertretbaren 20. Erwartete Dividendenrendite für 2023: attraktive 4,1 Prozent. Ein Einstieg kann sich auf lange Sicht lohnen.
A.P. Moller-Maersk A/S Class A: