Die Aktie von Moller-Maersk hat in den letzten drei Jahren 229 Prozent an Wert gewonnen. / Foto: ECOreporter, Jörg Weber

  Nachhaltige Aktien

Moller-Maersk steigt endgültig aus dem Ölgeschäft aus

Die dänische Reederei Moller-Maersk gibt ihre Ölsparte auf und trennt sich daher von ihrem Geschäftsbereich Supply Service. Wie aussichtsreich ist die Aktie?

Der Supply Service von Moller-Maersk beliefert Ölplattformen und Ölschiffe mit Waren. Die Konzernsparte geht jetzt für umgerechnet etwa 640 Millionen Euro an die Holdinggesellschaft A.P. Moller Holding, die ungefähr 42 Prozent der Aktien von Moller-Maersk hält.

Der Verkauf markiere „die Vollendung unserer Entscheidung, alle energiebezogenen Aktivitäten zu veräußern und uns auf eine wirklich integrierte Logistik zu konzentrieren", teilte Maersk-Finanzchef Patrick Jany am gestrigen Montag mit. Moller-Maersk hatte 2016 beschlossen, sich vollständig aus dem Ölgeschäft zurückzuziehen, und in den letzten Jahren bereits seine Sparten Maersk Tankers, Oil & Gas und Drilling verkauft. Wie die Moller Holding mit dem Supply Service weiter verfahren wird, ist noch nicht bekannt.

Moller-Maersk hatte 2022 den höchsten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte erzielt (ECOreporter berichtete hier). Die Dividendenrendite lag zuletzt bei sehr hohen 27,5 Prozent.

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Weil die in den Corona-Jahren extrem gestiegenen Frachtraten der Reedereien mittlerweile wieder sinken, rechnet Moller-Maersk für 2023 mit deutlich weniger Gewinn, allerdings immer noch mit guten Ergebnissen.

Nachdem der Börsenkurs des Unternehmens im letzten Jahr in Erwartung sinkender Gewinne bereits um knapp 30 Prozent nachgegeben hat, ist die Moller-Maersk-Aktie derzeit mit einem Kurs von 2.170,00 Euro (21.3.2023, 10:10 Uhr, Tradegate-Handel) und einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11 für 2023 moderat bewertet. Für 2024 liegt das erwartete KGV hingegen bei deutlich höheren 27. Die Dividendenrendite soll für das Geschäftsjahr 2023 auf 3,6 Prozent sinken, 2024 auf 2 Prozent. Wer aktuell einsteigen will, sollte das nicht nur unter dem Eindruck der letzten Geschäftszahlen tun und vor allem einen langen Atem mitbringen. Grundsätzlich sieht ECOreporter Moller-Maersk für die nächsten Jahre gut aufgestellt.

Für Interessenten und Aktionäre ebenfalls wichtig: Nachdem die am 28. März auf der Jahreshauptversammlung final zu beschließende Rekorddividende für 2022 ausgeschüttet ist, kann es zu deutlichen Kursverlusten kommen, da zahlreiche Aktionäre die Dividende noch mitnehmen werden, sich danach aber möglicherweise von ihren Aktien trennen.

Aus nachhaltiger Sicht erfreulich: Moller-Maersk setzt konsequent auf alternative Antriebe. Der Konzern hat bereits 19 Containerschiffe mit dualen Antriebsmotoren bestellt, um mit grünem Methanol zu fahren. Sechs der Schiffe sollen 2025 geliefert werden und sechs andere Schiffe in der Flotte ersetzen, die dann außer Dienst gestellt werden. Sobald alle 19 Schiffe im Einsatz sind, sparen diese nach Angaben von Moller-Maersk jährlich 2,3 Millionen Tonnen CO2 ein.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A:

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