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Maersk: Rekordgewinn und mehr als 600 Euro Dividende je Aktie
Die dänische Reederei A.P. Moller-Maersk hat 2022 aufgrund einer starken Nachfrage und hoher Frachtpreise erneut einen Rekordgewinn erzielt. Für das laufende Jahr bemüht der Konzern sich jetzt, die Erwartungen zu dämpfen.
Der Logistik-Riese erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 29,3 Milliarden US-Dollar, noch einmal 60 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021 und etwa das Zehnfache des Gewinns von 2020. Wie im Vorjahr verdiente Maersk damit mehr Geld als jemals ein dänisches Unternehmen zuvor, wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtet.
27,5 Prozent Dividendenrendite
Auch die Dividende soll mit 4.500 Dänischen Kronen (604,67 Euro) je Aktie auf einen neuen Rekordwert steigen. Die Ausschüttung entspricht einer Dividendenrendite von 27,5 Prozent, basierend auf dem Schlusskurs der Maersk B-Aktie von 15.620 Kronen am 30. Dezember 2022, wie der Konzern mitteilte. Die Auszahlung wird voraussichtlich am 31. März erfolgen. Lohnt sich der Kauf der Aktie?
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Den Umsatz steigerte Maersk im letzten Jahr um knapp ein Drittel auf 81,5 Milliarden Dollar. Maersk und sein Hauptrivale MSC, die mit Abstand größten Container-Reedereien der Welt, erleben seit zwei Jahren außergewöhnliche Marktbedingungen, insbesondere wegen Unterbrechungen der globalen Lieferketten. Knappe Kapazitäten im Zuge der Corona-Pandemie haben die Frachtraten (Preise für Seetransporte) enorm steigen lassen.
Allerdings ändert sich das nun. Gegen Ende des letzten Jahres waren die Frachtraten wegen einer Entspannung bei den Lieferketten spürbar gesunken, worauf auch Maersk immer wieder hingewiesen hat. Im vierten Quartal 2022 sank der Umsatz der Dänen von 18,5 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 17,8 Milliarden Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel von 8,0 auf 6,5 Milliarden Dollar.
Vor allem auf den Routen von Asien nach Europa und Nordamerika seien Nachfrage und Frachtpreise gesunken, wie Maersk erklärte. Für das laufende Jahr geht der Konzern daher von einem deutlich niedrigeren Ergebnis aus. Das EBITDA erwartet Maersk zwischen 8 und 11 Milliarden Dollar, nach 36,8 Milliarden Dollar im Vorjahr.
Unterdessen ist Maersk bemüht, sich breiter aufzustellen. Da der Konzern angesichts einer sich abkühlenden Weltwirtschaft mit schwächeren Geschäften auf den Ozeanen rechnet, setzt das Management auf mehr Wachstum bei Logistik an Land und bei Containerterminals. Dieser Prozess sei 2022 beschleunigt worden, betonte der neue Maersk-Chef Vincent Clerc.
Was passiert nach der Dividendenausschüttung?
Die Maersk-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 2.046,00 Euro (Stand: 10.2.2023, 10:25 Uhr). Auf Monatssicht notiert sie 2,2 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 31,3 Prozent an Wert eingebüßt.
Die Maersk-Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 für 2023 auch unter der Erwartung schwächerer Geschäftszahlen weiterhin günstig, angesichts der außergewöhnlichen Umstände aktuell aber schwer einzuschätzen.
Maersk ist weiterhin stark aufgestellt und ruht sich nicht auf den aktuellen Rekordzahlen aus. Mit einer Normalisierung der Frachtraten und der Unternehmensergebnisse könnte der Aktienkurs leiden. Hinzu kommt: Investoren werden möglicherweise die hohe diesjährige Dividende mitnehmen und dann ihre Aktien verkaufen. Dadurch kann es kurzfristig zu erheblichen Kursverlusten kommen. Wer aktuell einsteigen will, sollte das nicht nur unter dem Eindruck der neuen Geschäftszahlen tun und vor allem einen langen Atem mitbringen.
Erfreulich ist, dass Maersk konsequent auf alternative Antriebe setzt. Der Konzern hat bereits 19 Containerschiffe mit dualen Antriebsmotoren bestellt, um mit grünem Methanol zu fahren. Sechs der Schiffe sollen 2025 geliefert werden und sechs andere Schiffe in der Flotte ersetzen, die dann außer Dienst gestellt werden. Sobald alle 19 Schiffe im Einsatz sind, sollen diese jährlich 2,3 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
A.P. Moller-Maersk A/S Class A: