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Anleihen / AIF, Crowd-Investment
Neuer Reiniger im Kampf gegen Corona – Crowd-Investment ab 250 Euro
Coronaviren lassen sich mit fettlösenden Substanzen wie Tensiden, die in Seifen enthalten sind, abtöten. Allerdings können Hände vom häufigen Waschen mit der Zeit austrocknen und spröde werden. Ein deutsches Unternehmen hat nun einen Handreiniger auf den Markt gebracht, der nach eigenen Angaben Coronaviren abtötet, rückfettend ist, auch ohne Wasser verwendet werden kann und hartnäckige Verschmutzungen wie Lacke und Schmiermittel schnell entfernt.
Letzteres ist auch naheliegend, weil sich das Unternehmen auf die Entwicklung von umweltschonenden Reinigungsflüssigkeiten für die Bereiche Mikroelektronik, Druckindustrie, Öl und Gas sowie industrielle Spezialreinigung spezialisiert hat. Ab 250 Euro können Crowdinvestoren ein Nachrangdarlehen des Unternehmens zeichnen – und so den Kampf gegen Corona unterstützen?
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Zusätzlich zu dem Handreiniger bietet die intelligent fluids GmbH aus Leipzig nach eigenen Angaben auch einen virusabtötenden Oberflächenreiniger sowie ein von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) freigegebenes Desinfektionsmittel an. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Behörden, Schulen, Institutionen und Vertriebspartner.
Jedes Jahr werden nach Angaben des Unternehmens weltweit für Reinigungszwecke mehr als 10 Millionen Tonnen an giftigen und schädlichen Lösungsmitteln verwendet. Nur ein kleinerer Teil davon entfällt auf Privathaushalte. Das meiste wird in industriellen Produktions- und Reinigungsprozessen eingesetzt.
Lösen die Reinigungsflüssigkeiten ein großes Nachhaltigkeits-Problem?
Labor von intelligent fluids. / Foto: Unternehmen
Die Reinigungsfluide von intelligent fluids sind nach Angaben des Unternehmens „die ideale Alternative zu aggressiven und brennbaren Lösungsmitteln. Unsere Fluide basieren auf einer weltweit einzigartigen Technologie. Zu entfernende Schichten wie zum Beispiel Schmutz oder Lacke werden von Oberflächen physikalisch sanft abgehoben und nicht, wie sonst üblich, chemisch aufgelöst oder weggeätzt. Unsere Fluide bestehen aus Wasser, Öl, Tensiden und Aktivatoren. Generell verwenden wir nur harmlose Inhaltsstoffe, die auch in der Nahrungsmittel- und in der Kosmetikindustrie verwendet werden.“
Die Umstellung von herkömmlichen, lösungsmittelhaltigen Chemikalien auf intelligent fluids führt nach Angaben des Unternehmens in den meisten Fällen zu: Verkürzung der Prozessschritte (Effizienzsteigerung), Reduzierung der Reinigungsdauer (höherer Output), kein Erhitzen der Fluide notwendig (bis zu zwei Drittel Energieeinsparung), geringere Menge an Reinigungsfluid nötig (Effizienz), Ressourcenschonung, längere Haltbarkeit von Maschinen und Equipment (Nachhaltigkeit), keine Notwendigkeit von Explosionsschutz in Anlagen und Gebäuden (Vermeidung teurer Arbeitsschutzmaßnahmen), wesentlich einfachere und kostengünstigere Entsorgung als bei herkömmlichen, aggressiven Reinigern (Handlings- und Kostenvorteile).
Eigenkapital in 2018 verringert
Die intelligent fluids GmbH ist ein Unternehmen im Chemie-Bereich, das smarte Reinigungsfluide für industrielle Anwendungsbereiche entwickelt, produziert und direkt an den Kunden oder über internationale Vertriebspartner vertreibt. Laut Jahresabschluss 2018 hat die intelligent fluids GmbH eine Bilanzsumme von rund 2,36 Millionen Euro. Das Eigenkapital hat sich laut Jahresabschluss von rund 1,2 Millionen Euro (Ende 2017) auf 2.195 Euro (Ende 2018) verringert. Der Jahresabschluss 2019 ist noch nicht im Unternehmensregister veröffentlicht (Stand: 4. Mai 2020).
Der Umsatz lag nach Angaben von intelligent fluids im Jahr 2019 bei 1 Million Euro. Im ersten Geschäftsquartal 2020 konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 45 Prozent verbuchen. Gründe für den Umsatzzuwachs sind Unternehmensangaben zufolge vor allem hohe Umsätze aus der Druckindustrie und zusätzliche erste Umsätze für den sogenannten Sneaker-Cleaner.
1 Prozent Zins pro Jahr – plus erfolgsabhängige Bonuszinsen
Produktion bei intelligent fluids. / Foto: Unternehmen
Mit dem Emissionsvolumen des Crowdinvestings von bis zu 1,5 Millionen Euro will intelligent fluids laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) die Produktionsanlage in Deutschland vergrößern und den Eintritt in neue Märkte unterstützen. Von den 1,5 Millionen Euro sind bislang über 640.000 Euro (Stand: 5. Mai 2020) über die Online-Plattform Seedmatch vermittelt.
Die Nachrangdarlehen haben eine unbefristete Laufzeit. Anleger können frühestens zum 31. Dezember 2025 mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres ordentlich kündigen. Die Emittentin intelligent fluids GmbH gewährt dem Anleger eine endfällige feste Verzinsung in Höhe von 1 Prozent pro Jahr. Darüber hinaus gibt es erfolgsabhängige Bonuszinsen. Maßgeblich für die Berechnung des jährlich zu zahlenden gewinnabhängigen Bonuszins ist der jährliche Gewinn der Emittentin. An diesem Gewinn nimmt der Anleger in Höhe seiner Investmentquote teil. Die Investmentquote errechnet sich anhand der tatsächlich eingeworbenen Darlehensmittel und entspricht je 250 Euro Darlehensbetrag einem Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Emittentin in Höhe von 0,00151516 Prozent. Dies entspricht einer Unternehmensbewertung vor dem Crowdfunding von 15 Millionen Euro.
Kann sich die Emittentin am Markt behaupten?
Der wirtschaftliche Erfolg der Emittentin hängt laut VIB von mehreren Einflussgrößen ab, insbesondere der Entwicklung des Marktes der industriellen Reinigung (inklusive Druckindustrie und Öl und Gas) und des Mikroelektronikmarktes. Auch rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen können sich verändern und Auswirkungen auf die Emittentin haben. Die Emittentin hat und wird ihre Geschäftstätigkeit laut VIB zum Teil über Fremdkapital, z.B. Darlehen, finanzieren. Dieses hat sie unabhängig von ihrer Einnahmesituation zu bedienen.
Dagegen handelt es sich bei dem Crowdinvesting um ein unbesichertes partiarisches Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt des Darlehensgebers (Anleger) an die Emittentin. Die Auszahlung sämtlicher Fest- und Bonuszinsen sowie die Rückzahlung des partiarischen Nachrangdarlehens als solches hängen entscheidend davon ab, ob sich das Geschäftsmodell der Emittentin am Markt behaupten kann.
Hohes Risiko für Anleger
Entwicklungen infolge der Corona-Krise sind im VIB (Stand: 13. März 2020) noch nicht abgebildet. Es kann das Risiko bestehen, dass (potenzielle) Geschäftskunden der Emittentin infolge der Corona-Krise Investitionen zurückstellen und/oder Zahlungsprobleme bekommen. Schwer einzuschätzen ist derzeit, welches Umsatzpotenzial die Emittentin mit den auf den Markt gebrachten Anti-Corona-Produkten hat. In frühen Produkt- und Markteinführungs-Phasen bestehen erhebliche Risiken, dass ein Produkt am Markt scheitert. Für Anleger besteht ein erhebliches Risiko für einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.