Der Bau von Nikolas E-Pickups steht auf der Kippe. / Foto: Unternehmen

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Nikola unter Druck – geplantem Elektro-Pickup-Truck droht das Aus

Der potenzielle Truck-Hersteller Nikola und der als CEO mittlerweile zurückgetretene Gründer Trevor Milton erhielten im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen des Leerverkäufers Hindenburg bereits im September Vorladungen der Grand Jury des US-Justizministeriums. Das gab Nikola am späten Montagabend bekannt.

Der Hindenburg-Bericht hatte behauptet, dass Milton falsche Behauptungen über die firmeneigene Technologie aufgestellt habe, um Partnerschaften mit großen Autoherstellern einzugehen. Nikola wies öffentlich alle Anschuldigungen zurück.

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Ebenfalls im September erhielt das Unternehmen auch eine Vorladung der Grand Jury durch die Bezirksstaatsanwaltschaft von New York County. Die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde erließ Vorladungen an Nikola, seinen Vorstand und acht seiner leitenden Angestellten, teilte das Unternehmen mit. 

Nikola will Lastwagen sowohl mit Elektrobatterien als auch mit Brennstoffzellen als reine Wasserstoff-Fahrzeuge bauen. Ein ausführliches ECOreporter-Unternehmensporträt lesen Sie hier. Bislang hat Nikola noch kein Fahrzeug in der Produktion, nahm aber bereits Vorbestellungen für seinen geplanten E-Pickup-Truck Badger entgegen. Mit diesem steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Teslas Cybertruck.

Bauen soll den Badger der US-Autobauer General Motors (GM) – doch diese Kooperation steht nun offenbar auf der Kippe. Die Partnerschaft hatten Nikola und GM nur wenige Tage vor Veröffentlichung des Hindenburgs-Bericht verkündet.

Die Bereitschaft von GM, das Geschäft abzuschließen, scheint im Anschluss deutlich nachgelassen zu haben. Die ursprüngliche Frist für den Abschluss der Vereinbarung ist verstrichen; die Parteien arbeiten nun daran, das Geschäft bis zum 3. Dezember abzuschließen – oder ihre Partnerschaft aufzugeben.

Durch den ursprünglichen Deal hätte GM neu ausgegebene Nikola-Aktien im Wert von 2 Milliarden US-Dollar zu einem Preis von 41,93 US-Dollar pro Aktie erhalten. Da die Nikola-Aktie jetzt nur noch mit rund 18 US-Dollar gehandelt wird (Stand: 10.11.2020, 19:40 Uhr), gehen Beobachter davon aus, dass GM eine größere Beteiligung oder eine zusätzliche Entschädigung anstrebt.

Öffentlich versuchte der Nikola-Vorstand die Bedeutung des E-Trucks für die Zukunft des Unternehmens bereits herunterzuspielen. Bei den Aktionärinnen und Aktionären verfing dies allerdings nicht: Seit Montag brach die Aktie im Handel an der Frankfurter Börse um bis zu 18 Prozent ein.

Am Dienstagabend lag die Aktie im Handel in Frankfurt bei 15,35 Euro und damit 3,8 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 10.11.2020, 19:40 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 24,1 Prozent im Minus. Seit dem Börsengang im Juni hat die Nikola-Aktie rund 80 Prozent an Wert verloren.

ECOreporter hat wiederholt vor einem Einstieg bei Nikola gewarnt – die Aktie ist kein Investment, sondern eine Wette.

Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9

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