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Investoren-Attacke auf Nikola: "Komplexer Betrug ohne Technologie" - Unternehmen wehrt sich
Der Tesla-Konkurrent Nikola muss sich gegen die Angriffe eines Investors zur Wehr setzen. Die Investmentgesellschaft Hindenburg-Research wirft dem US-Unternehmen einen "komplexen Betrug" vor, der auf zahlreichen nicht zutreffenden Behauptungen von Nikola-Gründer Trevor Milton beruhe.
Nikola will Lastkraftwagen sowohl mit Elektrobatterien als auch mit Brennstoffzellen als reine Wasserstoff-Fahrzeuge bauen. Ein ausführliches ECOreporter-Unternehmensporträt lesen Sie hier. Bislang hat Nikola noch kein Fahrzeug in der Produktion, nahm aber bereits Vorbestellungen für seinen geplanten E-Pickup-Truck "Badger" entgegen. Mit diesem steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Teslas Cybertruck.
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Nach einem grandiosen Börsenstart im Juni dieses Jahres hatte sich die Euphorie um das Unternehmen zunächst etwas abgekühlt. Dann folgte der Angriff von Hindenburg.
Die Partner würden mit der "falschen Behauptung, über wichtige Technologien zu verfügen", von Nikola "in die Irre geführt", so die Investmentgesellschaft. In der Folge stürzte der Nikola-Kurs um bis zu 36 Prozent ab.
Nikola wies die Vorwürfe zurück und zeigte die Investmentgesellschaft nach eigenen Angaben wegen versuchter Kursmanipulation bei der US-Börsenaufsicht an. Finanzchef Kim Brady ging zusätzlich in die Offensive und sagte auf einer Konferenz, die Partner hätten Nikola vor ihrem Einstieg auf Herz und Nieren geprüft. So habe Bosch mehrere Ingenieure für eine monatelange Prüfung angestellt. Es sei "lächerlich" zu glauben, dass die Partner bei Nikola einstiegen, ohne zu wissen, was sie tun.
"Es gibt nur ein Tesla"
Nikola schloss strategische Partnerschaften etwa mit Bosch und dem italienischen Nutzfahrzeughersteller CNH Industrial. Die CNH-Tochter Iveco soll ab 2021 elektrische Nikola-Trucks in Ulm bauen. Mit dem norwegischen Wasserstoffhersteller Nel Asa will Nikola ein Netz von Wasserstofftankstellen in den USA aufbauen.
Allerdings kommt Kritik nicht nur von Hindenburg. Der US-Finanzdienstleister Wedbush Securities erklärte, Nikola sei nun in der Pflicht, zu liefern. Sollte in den nächsten Jahren eine geplante Fabrik im US-Bundesstaat Arizona gebaut werden und fertige Modelle zu attraktiven Preisen auf die Straße kommen, habe Nikola eine "reelle Chance". Doch ein zweites Tesla werde aus dem Start-up nicht, so der Wedbush-Analyst Daniel Ives. "Es gibt nur ein Tesla."
Anfang dieser Woche erholte der Nikola-Kurs sich zunächst etwas, drehte aber mittlerweile wieder ins Minus. Aktuell liegt die Nikola-Aktie im Tradegate-Handel bei 25,40 Euro und damit 8,3 Prozent zum Vortag im Minus. Auf Monatssicht hat die Aktie 28,8 Prozent an Wert verloren.
ECOreporter rät vom Einstieg in die Nikola-Aktie ab. Wasserstoff-Aktien sind ohnehin ein spekulatives Investment – bei Nikola handelt es sich zudem um eine reine Wette auf ein künftiges Geschäftsmodell.
Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9