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Großauftrag beflügelt Aktie von Tesla-Rivale Nikola
Der künftige Elektro- und Wasserstoff-Truck-Hersteller Nikola hat in den USA einen Großauftrag erhalten. Das Unternehmen verkündete Anfang der Woche, dass Republic Services, der zweitgrößte Müllentsorger der USA, 2.500 elektrisch betriebene Müllfahrzeuge bei Nikola bestellt habe. Zudem soll die Option bestehen, die Order auf 5.000 Müllwagen zu erhöhen.
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Bis die Fahrzeuge, die den Angaben zufolge mit einer Akkuladung bis zu 240 Kilometer weit fahren können, auf US-amerikanischen Straßen unterwegs sind, wird es allerdings noch dauern. Erste Straßentests seien erst für 2022 vorgesehen, heißt es von Unternehmensseite. Kurz danach wolle man die Produktion der Müllwagen aufnehmen. Ab 2023 plant Nikola dann die Auslieferung der Fahrzeuge an Republic Services. Finanzielle Details des Deals wurden nicht bekannt.
Nikola will Lastkraftwagen sowohl mit Elektrobatterien als auch mit Brennstoffzellen als reine Wasserstoff-Fahrzeuge bauen. Ein ausführliches Unternehmensporträt lesen Sie hier. Bislang hat Nikola noch kein Fahrzeug in der Produktion, nahm aber bereits Vorbestellungen für seinen geplanten E-Pickup-Truck entgegen, mit dem man in direkte Konkurrenz zu Teslas Cybertruck gehen will.
Aktie legt wieder zu
Das Hochfahren der Produktion dürfte enorme Kosten mit sich bringen. Kürzlich war der Grundstein für die Nikola-Fabrik in Arizona gelegt worden, 600 Millionen US-Dollar an Baukosten werden hierfür veranschlagt. Noch macht Nikola keine nennenswerten Umsätze, der Nettoverlust vergrößerte sich im zweiten Geschäftsquartal von 16,7 auf 86,64 Millionen US-Dollar.
Zuletzt hatte sich der Hype um die Nikola-Aktie, die zum Börsenstart im Juni bis zu 80 US-Dollar wert war, spürbar abgekühlt. Eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von 23,9 Millionen neuen Aktien war bei Anlegern schlecht angekommen, die Aktie fiel um bis zu 55 Prozent auf 34 US-Dollar. Zudem hatte Nikola-Chef Trevor Milton zuletzt offen zugegeben, dass sich sein Unternehmen über kurz oder lang frisches Kapital beschaffen muss.
Dabei hatte der Manager die Chance genutzt, einige Seitenhiebe gegen Konkurrent Tesla anzubringen. "Tesla hat, denke ich, zwischen 10 und 20 Milliarden US-Dollar eingesammelt, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt sind", auch Nikola werden auf Kapitalsuche gehen müssen. "Wir haben aber ein besseres Geschäftsmodell", so Milton weiter. Das Modell von Nikola beruhe "auf Rentabilität, nicht unbedingt auf Spekulationen".
Die Neuigkeiten um den Großauftrag gaben der Aktie zum Wochenstart nun wieder neuen Schwung. Die Nikola-Aktie schoss am Montag an der Heimatbörse Nasdaq um 22 Prozent auf 44,81 US-Dollar nach oben. Im Tradegate-Handel liegt die Aktie aktuell bei 36,10 Euro (Stand: 13.8.2020, 10:26 Uhr). Auf Wochensicht liegt die Aktie damit wieder 23,4 Prozent im Plus, im Monatsvergleich hat sie 24,2 Prozent an Wert verloren.
ECOreporter rät von einem Einstieg in die Nikola-Aktie ab. Anleger sollten den Wasserstoff-Hype generell mit Skepsis betrachten.
Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9