Nikolas Gründer und Ex-Chef Trevor Milton. / Foto: Nikola

  Nachhaltige Aktien, Meldungen

Nikola-Chef Trevor Milton tritt zurück – Aktie verliert 30 %

Nach der Attacke durch einen Investor verliert der US-amerikanische Elektro- und Wasserstofftruck-Spezialist Nikola seinen Gründer und Chef Trevor Milton. Laut Unternehmen akzeptierte der Vorstand das Rücktrittsangebot Miltons. Nachfolger wird mit sofortiger Wirkung Stephen Girsky, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender von General Motors und Opel-Chef sowie Mitglied des Vorstands von Nikola.

Die Investmentgesellschaft Hindenburg-Research wirft Nikola in einem 60-seitigen Report einen "komplexen Betrug" vor, der auf zahlreichen nicht zutreffenden Behauptungen Miltons beruhe. Die Partner würden mit der "falschen Behauptung, über wichtige Technologien zu verfügen", von Nikola "in die Irre geführt", so Hindenburg. Hindenburg-Research ist ein sogenannter Leerverkäufer, der auf sinkende Kurse eines Unternehmens wettet.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Mit einer sechsseitigen Gegendarstellung stemmt sich Nikola gegen die Vorwürfe und bezichtigte den Shortseller, den Aktienkurs von Nikola zu seinen Gunsten manipulieren zu wollen. Nach eigenen Angaben zeigte Nikola Hindenburg wegen versuchter Kursmanipulation bei der US-Börsenaufsicht an.

Ganz ausräumen konnte Nikola die Vorwürfe aber nicht. Insbesondere Milton selbst geriet in den vergangenen Tagen immer stärker unter Druck – ein Vorwurf lautete, er könnte den Stand der Nikola-Technik übertrieben dargestellt haben.

Ein Befreiungsschlag war Miltons Rücktritt für Nikola bislang nicht: Die Aktie stürzte als Reaktion auf die Nachricht zeitweise um bis zu 30 Prozent ab. Aktuell liegt sie im Tradegate-Handel im Vergleich zum Vortag 26,9 Prozent im Minus bei 21,20 Euro. Ihren höchsten Stand markierte die Aktie bei ihrem Börsenstart Anfang Juni bei 70,32 Euro, seitdem hat sie fast 70 Prozent ihres Werts eingebüßt.

Nikola will Lastwagen sowohl mit Elektrobatterien als auch mit Brennstoffzellen als reine Wasserstoff-Fahrzeuge bauen. Ein ausführliches ECOreporter-Unternehmensporträt lesen Sie hier. Bislang hat Nikola noch kein Fahrzeug in der Produktion, nahm aber bereits Vorbestellungen für seinen geplanten E-Pickup-Truck "Badger" entgegen. Mit diesem steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Teslas Cybertruck.

ECOreporter hat wiederholt vor einem Einstieg bei Nikola gewarnt – die Aktie ist kein Investment, sondern eine Wette. Generell rät ECOreporter Anlegern, den Wasserstoff-Hype mit Skepsis zu betrachten.

Welche Aktie ECOreporter derzeit empfiehlt, lesen Sie hier

Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9

Verwandte Artikel

16.09.20
 >
09.09.20
 >
13.08.20
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x