Nordex hat 2022 auch unter den Auswirkungen eines Cyberangriffs gelitten. / Foto: Nordex, Ulrich Mertens

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Nordex macht mehr Verlust als erwartet

Der Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat 2022 wegen höherer Kosten und unterbrochener Lieferketten noch mehr operativen Verlust erzielt als erwartet. Negativ wirkte sich laut Unternehmen auch ein Cyberangriff im ersten Halbjahr aus, der zu Produktionsproblemen geführt habe.

Bei einem Umsatzwachstum um 5,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro fiel ein operativer Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 244 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatte Nordex noch einen operativen Gewinn von 53 Millionen Euro erzielt.

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Die operative Gewinnmarge fiel mit minus 4,3 Prozent noch 0,3 Prozent schlechter aus als vom Unternehmen in Aussicht gestellt. Erst im November hatte Nordex seine Margenprognose gesenkt, ECOreporter berichtete hier. Analysten hatten für 2022 weniger Umsatz, aber auch einen geringeren operativen Verlust erwartet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilte.

Nettozahlen oder einen Ausblick für 2023 nannte Nordex bislang nicht. Beides will das Unternehmen mit den endgültigen Geschäftszahlen am 31. März vorlegen.

Trügerische Kursgewinne

Die Nordex-Aktie ist heute im frühen Tradegate-Handel 2,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 14,10 Euro (Stand: 9.3.2023, 8:46 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 10 Prozent an Wert verloren.

ECOreporter rät Anlegerinnen und Anlegern weiterhin von einem Einstieg in die Nordex-Aktie ab. Das Unternehmen hatte bereits vor der Corona-Krise wegen niedriger Margen Schwierigkeiten, Geld zu verdienen. Zudem ist die finanzielle Lage des Unternehmens offenbar angespannt: Im Februar einigte Nordex sich mit seinem Großaktionär, dem spanische Bau- und Immobilienkonzern Acciona, auf die Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Aktien, um hohe Zinszahlungen zu sparen.

Zwar hat die Nordex-Aktie in den letzten sechs Monaten 42 Prozent gewonnen und steht auch auf fünf Jahre gesehen mit einem Plus von 81 Prozent auf den ersten Blick gut da. Allerdings hat der Kurs historisch gesehen immer wieder kurze Zwischenhochs bei bis zu über 30 Euro verzeichnet, auf die dann schnell ein langer Absturz folgte.

Die Kursgewinne der letzten Monate gründen im Wesentlichen auf der Hoffnung, dass das Unternehmen doch noch irgendwie von der Energiewende profitieren wird. ECOreporter schließt sich diesem Optimismus nicht an - Nordex hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach bessere Margen in Aussicht gestellt, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen. Wer investiert ist, kann aktuell darüber nachdenken, einen Teil seiner Aktien zu verkaufen und Buchgewinne zu realisieren.

Nordex ist auch ein beliebtes Ziel von Spekulanten, die auf sinkende Kurse wetten. Mehr dazu erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Hello Fresh, Encavis, Nordex, Beyond Meat, Fisker – hier wetten Shortseller auf fallende Kurse.

Welche Aktien aus dem Windenergiesektor die Redaktion als aussichtsreich einschätzt, erfahren Sie in unserem Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

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