Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Novo Nordisk verkauft kein Humaninsulin mehr
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk wird in Deutschland den Verkauf von Humaninsulin einstellen. Gesundheitsexperten kritisieren die Entscheidung.
Insulin reguliert die Aufnahme von Glukose im Körper. Diabeteskranke haben kein körpereigenes Insulin oder zu wenig davon. Daher erhalten viele von ihnen sogenanntes Humaninsulin, das etwa aus Hefezellen hergestellt wird, oder Insulinanaloga – das ist gentechnisch verändertes Humaninsulin. Die beiden Varianten unterscheiden sich in Wirksamkeit und Dosierung.
Nach dem französischen Unternehmen Sanofi steigt jetzt mit Novo Nordisk der zweite Pharmariese aus dem Geschäft mit Humaninsulin in Deutschland aus. Damit bleibt hierzulande künftig nur noch ein großer Anbieter übrig: der US-Konzern Eli Lilly. Ärzteverbände und Diabetologen befürchten, dass die zwangsweise Umstellung von Humaninsulin auf Insulinanaloga für Patientinnen und Patienten negative gesundheitliche Folgen haben könnte.
Wegovy und Ozempic sind viel lukrativer als Insulin
Novo Nordisk begründet seinen Ausstieg aus dem Humaninsulin-Geschäft damit, künftig mit weniger Insulinpräparaten seine globale Produktion besser steuern und letztlich mehr Menschen mit Insulin versorgen zu können. Humaninsulin werde es in einigen Ländern auch weiterhin geben, allerdings soll es mittelfristig nur noch in Fläschchen angeboten werden. In die von vielen Patientinnen und Patienten bevorzugten Pens werde man dann nur noch Insulinanaloga abfüllen.
Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen kritisieren, dass Novo Nordisk so vor allem seine Gewinne maximieren wolle – Insulinanaloga sind in vielen Ländern teurer als Humaninsuline. Ärzte ohne Grenzen geht zudem davon aus, dass der Konzern sich künftig noch stärker darauf konzentrieren wird, seine margenstarken Abnehmpräparate Wegovy und Ozempic zu verkaufen, die auch, aber nicht nur von Diabetikern eingenommen werden. Im ersten Halbjahr 2024 trugen die beiden teuren Medikamente bereits mehr als 58 Prozent zum Konzernumsatz bei – Humaninsuline hatten einen Umsatzanteil von lediglich 2,5 Prozent.
Die Novo Nordisk-Aktie kostete gestern am späten Nachmittag im Tradegate-Handel 106,68 Euro (Stand 9.10.2024, 16:53 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 10 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 22 Prozent gewonnen. Auf fünf Jahre gesehen ist ihr Wert um 354 Prozent gestiegen.
Wie ECOreporter die Novo Nordisk-Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.
Novo Nordisk ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Nachhaltige Dividendenkönige. Zu unserem Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
Lesen Sie auch die ECOreporter-Dossiers Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen und Nachhaltige Gesundheitsaktien: Wo sich jetzt der Einstieg auszahlen kann
Novo Nordisk A/S: ISIN DK0062498333 / WKN A3EU6F