Ob der Windpark Borkum Riffgrund 3 gebaut wird, steht offiziell noch immer nicht fest – zwei Großkonzerne als Stromkunden gibt es aber schon. / Foto: Unternehmen

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Orsted sichert sich große US-Konzerne als langfristige Stromkunden

Der dänische Energiekonzern Ørsted hat eine Reihe von neuen langfristigen Stromabnahmeverträgen abgeschlossen. Namhafte Kunden sind etwa der Suchmaschinen-Anbieter Google, eine Tochter des US-Tech-Konzerns Alphabet, und der US-Pharmariese Johnson & Johnson.

Die abgeschlossenen Verträge umfassen sowohl schon ans Netz angeschlossene als auch noch in Planung befindliche Windparks sowie einen Solarpark. Der Google-Vertrag lässt eine Investition in Deutschland wahrscheinlicher werden.

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Mit Google unterzeichnete Ørsted einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement; PPA) mit einer Laufzeit von zwölf Jahren. Dieser deckt 50 Megawatt (MW) der Leistung des geplanten 900-MW-Offshore-Windparks Borkum Riffgrund 3 in der deutschen Nordsee ab.

Borkum Riffgrund 3 soll 2025 in Betrieb genommen werden – auch wenn eine endgültige Investitionsentscheidung Ørsteds immer noch offiziell aussteht. Der Vertrag mit Google ist allerdings schon die zweite langfristige Vereinbarung über die Abnahme von Riffgrund 3-Strom, was eine Entscheidung Ørsteds für den Park wahrscheinlicher macht. Diese Entscheidung soll noch 2021 fallen.

Wind- und Solarstrom für Pharmakonzern

Johnson & Johnson wird im Rahmen von zwei PPAs Energie von Sparta Solar in Texas und von den beiden Onshore-Windparks Kilgarvan und Booltiagh 1 in Irland beziehen. Der Vertrag in Irland wird für zunächst acht Jahre den kompletten Strombedarf von Johnson & Johnson an seinen vier Produktionsstandorten in Irland abdecken.

Sparta Solar ist Teil des Helena Energy Centers, eines 518-MW-Hybrid-Wind- und Solarprojekts in Texas, für das Ørsted Anfang 2021 eine endgültige Investitionsentscheidung bekannt gegeben hat. Die Sparta-Solaranlagen sollen dabei 250 MW jährlich liefern, Johnson & Johnson wird davon über einen nicht genannten Zeitraum jährlich 55 MW beziehen.

Darüber hinaus unterzeichnete Ørsted mit Keppel Offshore & Marine eine globale Rahmenvereinbarung über potenzielle künftige Projekte für Offshore-Umspannwerke. Keppel O&M ist eine Tochter des Mischkonzerns Keppel Corporation aus Singapur, unter anderem einer der weltgrößten Lieferanten für Ölbohrplattformen. Keppel O&M hat im September 2021 sein erstes Projekt für Ørsted in Singapur abgeschlossen, das zwei Umspannwerke für die Offshore-Windparks Greater Changhua 1 und 2a in Taiwan umfasst.

Die Ørsted-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 114,10 Euro (Stand: 1.12.2021, 12:09 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 7,9 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 25,5 Prozent im Minus. Auf Sicht von fünf Jahren ist der Kurs um 252 Prozent gestiegen.

Die Perspektiven von Ørsted, das konsequent auf den Ausbau seines Anlagenbestands für Erneuerbare Energie setzt, schätzt ECOreporter nach wie vor als stark ein. Der Konzern hat seinen Umbau früher und konsequenter beschlossen als andere Energiekonzerne und ist Weltmarktführer bei Offshore-Windenergie.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 33 ist die Aktie zwar kein Schnäppchen – sie stand in diesem Jahr allerdings schon deutlich höher. Risikoaffine Anlegerinnen und Anleger können daher bereits mit einer kleinen Position einsteigen. Wer defensiver ausgerichtet ist, sollte weitere mögliche Rücksetzer und einen Kurs von etwa 104 Euro abwarten.

Lesen Sie auch den ECOreporter-Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Ørsted A/S: 

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