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Osram Licht: Betriebsrat scheitert vor Gericht
Der Betriebsrat des Münchener Beleuchtungskonzerns Osram Licht wollte das neue Übernahmeangebot des österreichischen Chip-Herstellers AMS auf juristischem Wege verhindern. Das Frankfurter Oberlandesgericht hat nun zugunsten von AMS entschieden.
Der Osram Licht-Betriebsrat hatte eine einstweilige Verfügung gegen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragt. Der Vorwurf: Die BaFin habe das neue Übernahmeangebot von AMS genehmigt, obwohl das Unternehmen die einjährige Sperrfrist zwischen zwei Übernahmeangeboten mit fragwürdigen Mitteln umgangen hätte. Der AMS-Konzern hatte seine zweite Offerte für Osram Licht über eine andere Tochtergesellschaft eingereicht.
Antrag "nicht statthaft"
Das Frankfurter Oberlandesgericht lehnte den Antrag des Betriebsrats gestern ab. Er sei "nicht statthaft und damit unzulässig". Die Richter berufen sich dabei auf das Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG). Daraus würden sich keine Ansprüche ableiten, die Arbeitnehmervertretern die Möglichkeit geben, eine unwillkommene Firmenübernahme zu stoppen.
Gestern protestierten etwa 800 Mitarbeiter von Osram Licht vor der Konzernzentrale in München gegen eine Übernahme durch AMS. Sie fürchten massive Stellenkürzungen, sollte AMS mit seiner zweiten Offerte Erfolg haben.
Das neue Übernahmeangebot über 41 Euro je Aktie läuft noch bis 5. Dezember (ECOreporter berichtete hier). Vorstand und Aufsichtsrat von Osram Licht empfehlen Aktionären, das Angebot anzunehmen.
Die Osram Licht-Aktie steht im Xetra-Handel aktuell bei 40,12 Euro (19.11., 9:16 Uhr). Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie 0,1 Prozent an Wert verloren. Weil unklar ist, ob AMS die Übernahme diesmal gelingen wird, ist die Osram Licht-Aktie derzeit ein Spekulationsobjekt für risikofreudige Anleger.
Osram Licht ist wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens seit einigen Monaten keine ECOreporter-Favoriten-Aktie mehr. Die Redaktion hat den Konzern in der Kategorie Mittelklasse-Aktien gegen das israelische Solarunternehmen SolarEdge ausgetauscht. Mehr dazu können Sie hier lesen.
Osram Licht AG: