Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Plug Power plant Wasserstoffanlagen in Finnland
Das US-Brennstoffzellen- und Wasserstoffunternehmen Plug Power plant die Entwicklung von drei Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff in Finnland. Die Anlagen sollen bis zum Ende des Jahrzehnts 850 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren bzw. 2,2 Gigawatt (GW) Elektrolyseur-Kapazität bereitstellen.
Eine endgültige Investitionsentscheidung will das Unternehmen bis 2025/2026 treffen. Plug Power hat nach eigener Aussage Gespräche mit großen Finanzinvestoren und Kreditgebern aufgenommen. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Kapitalstruktur mehrheitlich aus Fremdkapital ohne Rückgriffsrecht bestehen wird, ähnlich wie bei anderen Finanzierungen für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Wie schätzt ECOreporter die Plug Power-Aktie ein?
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
An den drei geplanten Standorten ist bereits jeweils ein fester Verwendungszweck für den Wasserstoff vorgesehen:
- Kokkola: Hier sollen mithilfe von 1-GW-Elektrolyseuren pro Tag 85 Tonnen flüssiger grüner Wasserstoff und bis zu 700 Kilotonnen grünes Ammoniak erzeugt werden. Der flüssige grüne Wasserstoff wird für den lokalen Gebrauch und für den Export nach Westeuropa über den Hafen von Kokkola produziert. Grünes Ammoniak soll von demselben Hafen aus exportiert werden.
- Kristinestad: Die 1-GW-Elektrolyseuranlage in der Nähe eines ehemaligen Kohlekraftwerks soll grünen Wasserstoff für die Produktion von jährlich 2 Millionen Tonnen grünem Stahl liefern, der vom Hafen Kristinestad aus exportiert wird.
- Porvoo: Dieser Standort soll bis 2030 bis zu 100 Tonnen Wasserstoff pro Tag erzeugen. Geplant ist, den Wasserstoff "für die lokale Mobilität" zu nutzen und ihn über eine Pipeline nach Westeuropa zu liefern.
Für die Entwicklung der Ammoniakanlage geht Plug Power eine Partnerschaft mit Hy2Gen ein, einem globalen Projektentwickler für erneuerbaren Wasserstoff, Ammoniak und wasserstoffbasierte Treibstoffe.
Das Stahlwerk soll vom internationalen Industriekonsortium GravitHy gebaut werden. Das Unternehmen, das sich auf "die Dekarbonisierung der Stahlwertschöpfungskette fokussiert" und an dem Plug Power als Gründungspartner beteiligt war, baut aktuell ein ähnlich integriertes Werk in Frankreich.
Riskante Wasserstoffinvestments
Nach Bekanntgabe der Finnland-Pläne legte die Plug Power-Aktie im gestrigen Handel um 7 Prozent zu. Aktuell ist sie an der Börse Xetra weitere 0,3 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 8,21 Euro (Stand: 31.5.2023, 10:35 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 5,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 52 Prozent an Wert verloren.
Plug Power präsentiert wieder einmal große Pläne und spricht davon, mit seinen Vorhaben in Finnland "entscheidend zur Energiesicherheit in Europa" beizutragen. Tatsächlich ist all das aber Zukunftsmusik und mit vielen Ungewissheiten verbunden. Nicht einmal die Finanzierung der Projekte, die ohne Fremdkapital nicht gelingen kann, ist gesichert. Und aktuell birgt das Einwerben von Fremdkapital deutliche Zinsrisiken.
Ein Kauf der Plug Power-Aktie bleibt daher eine Spekulation auf einen Wasserstoffmarkt, der erst noch in der Entstehung begriffen ist und dessen tatsächlicher Umfang seriös noch nicht prognostizierbar ist. ECOreporter rät daher zur Vorsicht. Anlegerinnen und Anleger sollten bei Plug Power nur Kapital investieren, auf das sie im Zweifelsfall vollständig verzichten können.
Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
Plug Power Inc.: ISIN US72919P2020 / WKN A1JA81