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Rückversicherer: Auch Munich Re zieht sich aus Russland zurück
Auch der Münchener Rückversicherer Munich Re (Münchener Rück) zieht sich wegen des Ukraine-Kriegs aus Russland zurück. "Bestehende Verträge in Russland und Belarus werden nicht erneuert", teilte der Konzern am Mittwoch auf seiner Internetseite mit. Das Neugeschäft sei bereits eingestellt. Die Munich Re gilt als größter Rückversicherer der Welt.
Mit ihren Kapitalanlagen in der Region wird die Munich Re eigenen Angaben zufolge ebenso verfahren. Ausnahmen solle es nur geben, wenn von der Einstellung des Geschäfts "schützenswerte Personen oder Unternehmen negativ betroffen wären" und es sanktionsrechtlich zulässig sei. "Die Ereignisse der letzten Tage erschüttern uns alle zutiefst", so Munich Re-Chef Joachim Wenning. "Der Überfall Russlands stellt einen völkerrechtswidrigen Akt dar." Der Versuch, das Recht des Stärkeren über das Völkerrecht zu stellen, sei völlig inakzeptabel.
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Der Konzern sei in der Ukraine und in Russland nur geringfügig mit einem Versicherungsgeschäft vertreten, schrieb die Munich Re im Geschäftsbericht für 2021. Die Folgen für das eigene Unternehmen durch den Ukraine-Krieg sieht man daher bislang nur in begrenztem Maße. Das Kriegsrisiko sei zudem in allen relevanten Geschäftssparten ausgeschlossen.
Allerdings bestehe ein erhöhtes Abschreibungsrisiko, da vor dem Hintergrund der umfangreichen Sanktionen der westlichen Wertgemeinschaft Zahlungsausfälle bei den gehaltenen Kapitalanlagen, die mit diesen Ländern in Zusammenhang stünden, nicht ausgeschlossen werden könnten. Zudem gebe es, wie für alle Unternehmen, die allgemeinen Risiken möglicher Auswirkungen des Krieges auf die weltweiten Finanzmärkte.
Gewinn soll 2022 deutlich steigen
Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re einen Gewinn in Höhe von 2,9 Milliarden Euro erzielt. Der Rückversicherer hatte damit trotz hoher Belastungen durch Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie um mehr als 100 Millionen Euro besser abgeschnitten als in den eigenen Gewinnprognosen in Aussicht gestellt.
Die Belastungen aus der Corona-Pandemie – vor allem durch Absagen von Großveranstaltungen und Betriebsunterbrechungen – waren im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Stattdessen hatte der Konzern für die Zerstörungen durch Hurrikan Ida und die verheerende Flutkatastrophe in Europa im Juli erhebliche Zahlungen leisten müssen. Die Belastungen summierten sich auf rund 1,7 Milliarden Euro.
2022 peilt die Munich Re einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro an. Die Dividende für 2021 soll von 9,80 Euro im Vorjahr auf 11,00 Euro je Aktie steigen.
Im Xetra-Handel ist die Munich Re-Aktie aktuell 1,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 237,70 Euro (17.3.2022, 12:12 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 10 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 9 Prozent im Minus.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 10 ist die Aktie günstig bewertet. ECOreporter sieht aber weiterhin Risiken: neben der unklaren Entwicklung der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs auch in den Folgen des Klimawandels. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg erwägen, sollten in der Lage sein, die Aktie lange zu halten.
Mehr zur Munich Re und wie es um ihre Nachhaltigkeit bestellt ist lesen Sie im ausführlichen Unternehmensporträt von ECOreporter.
Münchener Rück AG: