Rivian: Verkaufsprognosen übertroffen, Amazon nutzt Elektro-Vans in Deutschland

Das US-Elektroauto-Start-up Rivian hat im zweiten Quartal 2023 mehr Fahrzeuge verkaufen können als erwartet. Der Online-Händler Amazon hat unterdessen begonnen, in drei deutschen Städten für die Paketauslieferung Rivian-Fahrzeuge einzusetzen.

Rivian meldete am Montag 12.640 Fahrzeugauslieferungen für den Zeitraum April bis Juni, was einem Anstieg von 59 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Analysten waren im Vorfeld von lediglich 11.000 Fahrzeugen ausgegangen.

Amazon will langfristig 100.000 Fahrzeuge einsetzen

Zuletzt hatten sowohl der US-Elektroautohersteller Tesla als auch sein chinesischer Konkurrent BYD deutlich gestiegene Absatzzahlen gmeldet. Während Tesla dabei stark auf Rabatte setzt, hielt Rivian die Preise stabil. Ist die Aktie ein lohnenswertes Investment?

Rivian arbeitet eng mit dem Online-Händler und Technologiekonzern Amazon zusammen und hat für diesen einen eigenen Elektro-Lieferwagen namens Rivian Electric Delivery Van entwickelt. Seit dieser Woche liefert Amazon mit zunächst 300 dieser Fahrzeuge Pakete in München, Berlin und Düsseldorf aus. Deutschland ist damit der erste Markt, in dem der Rivian Electric Delivery Van zum Einsatz kommt.

Eine andere Version des Rivian-Vans wird in den USA bereits seit einiger Zeit eingesetzt, für Deutschland und Europa haben Amazon und der E-Autobauer eine neue, etwas kleinere Variante entwickelt. Das Modell für Europa ist demnach etwas kürzer und schmaler als sein US-Pendant und damit an engere Straßenverhältnisse angepasst.

Verfehlte Produktionsziele und hoher Verlust

Langfristig will Amazon weltweit bis zu 100.000 der Rivian-Lieferwagen mit Elektroantrieb einsetzen. Bisher sind etwa 3.000 der Fahrzeuge in den USA und jetzt auch Europa unterwegs.

Die Rivian-Aktie schloss an ihrer US-Heimatbörse Nasdaq am Montag 17,4 Prozent im Plus bei einem Preis von 19,56 US-Dollar – der gestrige 4. Juli ist in den USA Nationalfeiertag, daher fand kein Börsenhandel statt. Im Monatsvergleich ist die Aktie 33,8 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 27,2 Prozent an Wert eingebüßt.

ECOreporter rät seit Börsenstart von einem Einstieg in die Rivian-Aktie ab. Bei dieser Einschätzung bleibt die Redaktion. Das Unternehmen hatte seine Produktionsziele für 2022 verfehlt und einen Nettoverlust von 6,8 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Vor einigen Wochen verkaufte der Großaktionär Ford Motor den Großteil seiner Beteiligung an dem Unternehmen.

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Rivian Automotive Inc.: ISIN US76954A1034  / WKN A3C47B