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SFC Energy und Nel ASA melden neue Zahlen und kooperieren
Wasserstoffaktien bleiben schwankungsanfällig: SFC Energy und Nel ASA haben nach durchwachsenen Geschäftsergebnissen deutlich an Börsenwert eingebüßt. Jetzt soll eine Entwicklungspartnerschaft für mehr Umsatz sorgen.
Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy setzte im ersten Halbjahr 2021 mit 33,1 Millionen Euro zwar 12 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit minus 1,9 Millionen Euro aber erneut negativ aus – unter anderem wegen hoher Investitionen. Zudem belasteten Unternehmensangaben zufolge Rückstellungen und Kapitalrücklagen für Verpflichtungen aus langfristigen variablen Vergütungsprogrammen für den Vorstand das EBITDA mit mehr als 5,6 Millionen Euro.
Der Nettokonzernverlust blieb zum Vorjahr stabil bei knapp 4,4 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen aus Brunnthal bei München weiterhin von 15 bis 30 Prozent mehr Umsatz aus.
Im Xetra-Handel hat die SFC Energy-Aktie heute 4,5 Prozent verloren, aktuell kostet sie 27,70 Euro (Stand 19.8.2021, 9:40 Uhr). Im Jahresvergleich ist die Aktie 82 Prozent im Plus, auf fünf Jahre gesehen hat sie fast 700 Prozent zugelegt.
Nel verliert trotz frühzeitiger Warnung fast 10 Prozent
Auch die Aktie des norwegischen Wasserstoffunternehmens Nel ASA steht derzeit unter Druck. Am Handelsplatz Tradegate notiert sie bei 1,26 Euro (Stand 19.8.2021, 9:55 Uhr). Das sind fast 10 Prozent weniger als gestern. In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie 26 Prozent abgegeben. Im Drei-Jahres-Vergleich notiert sie 300 Prozent im Plus.
Im zweiten Quartal 2021 konnte Nel seinen Umsatz von umgerechnet 14,2 auf 15,6 Millionen Euro erhöhen. Für ein auf starkes Wachstum ausgerichtetes Unternehmen ist das nicht viel. Weil gleichzeitig die Kosten deutlich stiegen, verdoppelte sich der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 14,3 Millionen Euro. Der Nettoverlust lag bei knapp 30 Millionen Euro. Nel verfügte zum Quartalsende eigenen Angaben zufolge über Cash-Reserven von 294 Millionen Euro.
Das Unternehmen hatte Anlegerinnen und Anleger bereits Anfang August auf die schwachen Quartalszahlen vorbereitet (ECOreporter berichtete hier). Dies konnte die deutlichen Kursrücksetzer im heutigen Handel aber nicht verhindern.
Eine grüne Alternative zu Dieselgeneratoren
Am gestrigen Mittwoch hatten Nel und SFC Energy eine Entwicklungspartnerschaft bekannt gegeben. Die Unternehmen wollen gemeinsam das weltweit erste integrierte Elektrolyseur- und Wasserstoff-Brennstoffzellensystem für den industriellen Einsatz zur Marktreife bringen. Mit dem System sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2022 Dieselgeneratoren ersetzt werden können.
ECOreporter rät bei Aktien von Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor weiterhin zur Vorsicht. Einen Massenmarkt für grüne Wasserstofflösungen wird es wahrscheinlich nicht vor 2030 geben. Wer Aktien aus der Branche kauft, geht eine langfristige Wette auf die Entwicklung einer noch nicht konkurrenzfähigen Technologie ein.
Einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Wasserstoffaktien finden Sie hier.
SFC Energy AG:
Nel ASA: