Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

SMA Solar: Lieferengpässe sorgen für rote Zahlen

Der Solarwechselrichter-Spezialist SMA Solar hat seine Ergebnisse für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. Demnach musste das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal für die ersten sechs Monate einen Verlust ausweisen. Auch der Umsatz sank leicht, war im zweiten Quartal aber wieder auf Erholungskurs.

SMA Solar erwirtschaftete von Januar bis Juni einen Umsatz von 472 Millionen Euro, ein Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich stand ein Minus von 10,6 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum hatte SMA Solar noch einen Gewinn von 13,3 Millionen Euro verbucht.

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Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen den Umsatz leicht auf 251 Millionen Euro, nach knapp 248 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von 13,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 5,3 Millionen Euro im Vorjahr.

„Die Nachfrage nach zukunftsfähigen Solar- und Energielösungen ist unverändert hoch, und unser Auftragseingang entwickelt sich positiv. Aber die weiterhin stark angespannte Liefersituation belastet die Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich“, sagt SMA Solar-Vorstandssprecher Jürgen Reinert.

Aktie im Höhenflug

Als Wechselrichter-Hersteller werde das Unternehmen empfindlich von Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen getroffen. Dies zeige einmal mehr „die Abhängigkeiten der globalen Lieferketten von den asiatischen Märkten“.

Die Prognose für das Geschäftsjahr bestätigte das Management allerdings. "Ab 2023 rechnen wir mit einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation und einem profitablen Umsatzwachstum", heißt es zudem in der Mitteilung.

Im Tradegate-Handel ist die Aktie von SMA Solar aktuell 1,5 Prozent zum Freitag im Plus und kostet 59,90 Euro (Stand: 15.8.2022, 10:16 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie rund 32 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 33,7 Prozent im Plus.

Die SMA Solar-Aktie steigt seit Mitte Juli rasant, die Erwartungen für das Geschäft am Wechselrichter-Markt sind hoch. Besonders Zahlen des SMA-Wettbewerbers Enphase Energy hatten zuletzt die ganze Branche angetrieben.

Allerdings wird SMA Solar auch das Gesamtjahr mutmaßlich mit einem Verlust abschließen. Wann sich die Lieferkettensituation tatsächlich entspannen wird, ist realistisch kaum zu prognostizieren. Hinzu kommt die derzeit möglicherweise zu optimistische, für hohe Kurszuwächse sorgende Stimmung durch das inzwischen verabschiedete milliardenschwere Klimaschutzpaket in den USA, das zwischenzeitlich schon als gescheitert galt.

Im Moment ist die SMA Solar-Aktie daher allenfalls für sehr risikobereite Anlegerinnen und Anleger eine Option. Wer defensiver investiert, sollte warten, wie sich das Geschäft des Unternehmens und die negativen Einflüsse darauf entwickeln.

Lesen Sie auch: Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

SMA Solar Technology AG:

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