Zur gemeinsamen Ausschreibung Solar und Wind im November wurden nur Gebote für Solaranlagen eingereicht. / Foto: Pixabay, CC0-Lizenz

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Solar-Ausschreibung: Dominanz von Bayern nimmt ab

Die Bundesnetzagentur hat die erfolgreichen Gebote aus der neuesten gemeinsamen Ausschreibung für Solaranlagen und Windenergieanlagen an Land veröffentlicht. Für die gemeinsame Ausschreibung zum Gebotstermin 1. November wurden 103 Gebote eingereicht – ausschließlich für Solaranlagen. Kein einziges Gebot gab es für Windenergieprojekte.

Die ausgeschriebene Menge von 200 Megawatt (MW) war deutlich überzeichnet, sodass nur 37 der 103 Gebote einen Zuschlag erhielten. Im Vergleich zur Oktober-Ausschreibung Solarenergie, bei der Bayern über 70 Prozent der Zuschläge (hinsichtlich der Anzahl und der Nennleistung) erhalten hatte (ECOreporter berichtete hier), verteilten sich die Zuschläge bei der November-Ausschreibung auf mehr Bundesländer. Zwar erhielten Flächen in Bayern mit 20 Zuschlägen wieder die Mehrheit der Zuschläge (54 Prozent), aber gemessen an der Nennleistung entfielen mit 76 MW nur 38 Prozent auf Bayern.

Auch Norddeutschland erfolgreich

Hinter Bayern folgen fünf bezuschlagte Solarprojekt-Gebote auf Flächen in Rheinland-Pfalz (34 MW) und vier erfolgreiche Gebote für Flächen in Schleswig-Holstein (32 MW). Je zwei Zuschläge erhielten Baden-Württemberg (18 MW), Mecklenburg-Vorpommern (20 MW) und Sachsen-Anhalt (15 MW). Brandenburg (7 MW) und Hessen (1 MW) können je ein bezuschlagtes Gebot verzeichnen.

Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt in der November-Ausschreibung 5,40 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) und ist gegenüber der letzten gemeinsamen Ausschreibung Solar und Wind im April 2019 (5,66 ct/kWh) leicht gefallen. Der Wert liegt aber oberhalb der letzten technologiespezifischen Solarausschreibung im Oktober (4,90 ct/kWh) und zeigt nach Einschätzung der Bundesnetzagentur, dass die ausgeschriebenen Mengen Spielraum für Gebote mit unterschiedlichen Kostenstrukturen lassen.

Wattner erhält einen Zuschlag

Den Namen der Bieter (meist Projektgesellschaften) nach zu urteilen, gingen fünf der Zuschläge an die Enerparc AG mit Hauptsitz in Hamburg. Auch bei vorherigen Solar-Ausschreibungen hatte das nicht börsennotierte Solarunternehmen oftmals mehrere Zuschläge erhalten. Weitere Zuschläge gingen unter anderem an den Projektierer WES Green aus Rheinland-Pfalz sowie an Green Energy 3000 für den geplanten Solarpark Maulbeerwalde II in Brandenburg mit einer geplanten Leistung von ca. 8 Megawattpeak (MWp).

Die Wattner-Gruppe erhielt den Zuschlag für ein geplantes Solarkraftwerk im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg. Dabei handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um eine Freiflächenanlage mit einer Nennleistung von 10 MWp und einem geplanten Investitionsvolumen von 7 bis 8 Millionen Euro. Der Bau des Solarparks hat bereits begonnen, die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2020 geplant.

Die nächste technologiespezifische Ausschreibung für Solarenergie findet bereits am 1. Dezember 2019 statt. Das Ausschreibungsvolumen dieses Gebotstermins beträgt 500 MW.

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