Der durchschnittliche Zuschlagswert ist in der Juli-Solarausschreibung leicht gesunken. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Solar-Ausschreibung vierfach überzeichnet – Ackerflächen in Bayern dominieren nicht mehr

Die Juli-Ausschreibung der Bundesnetzagentur für Solaranlagen war wie auch schon im Juni massiv überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von nur rund 193 Megawatt (MW) wurden Gebote für insgesamt rund 779 MW abgegeben. Daher erhielten nur 30 der 174 Gebote einen Zuschlag. Bislang gingen in diesem Jahr die meisten Zuschläge an Solarprojekte auf Acker- und Grünlandflächen in Bayern. Bei der Juli-Ausschreibung kam es anders.

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Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte bei der Juli-Ausschreibungsrunde für Solaranlagen liegen zwischen 4,69 Cent/kWh und 5,36 Cent/kWh (Vorrunde: 4,9 bis 5,4 Cent/kWh). Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist leicht gesunken und liegt in dieser Runde bei 5,18 Cent/kWh (Vorrunde: 5,27 Cent/kWh).

Nur ein Zuschlag für Solaranlagen auf Ackerflächen in Bayern

Die bayrische Landesregierung hatte erst im Vorjahr den Weg für noch mehr Solarprojekte auf Ackerflächen freigemacht. Die bayerische Öffnungsverordnung sah Anfang 2020 vor, dass pro Kalenderjahr 70 Gebote für Acker- und Grünlandflächen bezuschlagt werden können. In der Folge dominierte Bayern die Solar-Ausschreibungen. Im März gingen rund 67 Prozent der Zuschläge an Solarprojekte in Bayern.

Für die Juli-Ausschreibung wären aber nur noch neun der auf 70 begrenzten Gebote für Acker- und Grünlandflächen in Bayern zu vergeben gewesen. Bayern hatte reagiert und seine Öffnungsverordnung zum 16. Juni angepasst: Statt 70 dürfen nun pro Kalenderjahr 200 Gebote für Acker- und Grünlandflächen in Bayern bezuschlagt werden. 139 Zuschläge waren bei der Juli-Ausschreibung noch zu vergeben. Aber nur für ein Solarprojekt auf einer Acker- und Grünlandfläche in Bayern gab es einen Zuschlag.

Damit sind für die September-Ausschreibung noch 138 Zuschläge verfügbar. Das Ausschreibungsvolumen ist im September mit rund 257 MW etwas höher als Juli.

Erste Innovationsausschreibung im September

Eine zusätzliche Chance haben Solaranlagen – und z. B. auch Windenergieanlagen – im September bei der ersten Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur. Das Ausschreibungsvolumen beträgt hier 650 MW.

Als technische Innovationen gelten dabei sogenannte Anlagenkombinationen. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von mehreren Anlagen aus erneuerbaren Energiequellen, z.B. Windkraft und Biomasse oder Photovoltaik und Wasserkraft, die auch mit Speichern kombiniert werden können. Solche innovativen Konzepte sollen laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie dazu beitragen, die Einspeisung und das Stromnetz zu stabilisieren und somit Erneuerbare Energien besser zu integrieren.

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