Erneuerbare Energie

Solar-LKW soll bis zu 5.000 Kilometer Extra-Reichweite liefern

Der zum Wolfsburger Volkswagen-Konzern gehörende schwedische LKW-Hersteller Scania Södertälje hat einen mit Solarzellen gespickten Prototyp eines Sattelschleppers gebaut. Die Solarzellen sollen Energie für 5.000 zusätzliche Kilometer pro Jahr liefern, in sonnenreichen Ländern sogar für bis zu 10.000 Kilometer pro Jahr. Zum Vergleich: Die kürzeste Route zwischen Hamburg und München beträgt knapp 800 Kilometer.

Die rund 100 Quadratmeter Solarzellen sind größtenteils auf dem Dach des Aufliegers montiert. Nach Angaben des Unternehmens sollen sie besonders leicht und effektiv sein. Zudem handelt es sich um sogenannte Tandemzellen, also zwei übereinander liegende Photovoltaikelemente. Die obere Zelle ist dabei teils durchsichtig, sodass die darunter liegende Zelle noch genügend Licht bekommt, um ebenfalls Strom zu erzeugen.

Immer noch mit Dieselmotor

Die Zellen haben Volkswagen zufolge eine Spitzenleistung von 13,2 Kilowatt. In Schweden sollen sie trotz der geringen Sonneneinstrahlung pro Jahr 8.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. In sonnenreichen Ländern schaffen sie demnach das Doppelte.

Es handelt sich bei dem Forschungsfahrzeug um einen Hybrid-LKW, der auch mit einem Dieselmotor ausgestattet ist. Die Solarzellen sollen den Verbrauch an Diesel-Treibstoff aber um 5 bis 10 Prozent senken können. In sonnenreichen Ländern sollen es bis zu 20 Prozent sein. Der LKW kann den Angaben nach auch dann Strom produzieren, wenn er im Freien steht und die Bordbatterien aufgeladen werden.

"Nie zuvor wurden Solarpaneele so stark zur Energieerzeugung für den Antriebsstrang eines LKW eingesetzt wie in unserem Fahrzeug", so Stas Krupenia, Leiter des Forschungsbüros bei Scania. Der Hybrid-Sattelschlepper wird derzeit durch ein Speditionsunternehmen im Alltagsbetrieb getestet.

Welche Zukunft Fahrzeuge mit Solarpaneelen haben, bleibt abzuwarten. Autos mit Stromversorgung über Solarpaneele wollte auch die insolvente Sono Motors GmbH bauen, die Pläne für die Produktion des Kleinwagen Sion zerschlugen sich aber. Aktionäre müssen sich darauf einstellen, ihr investiertes Kapital möglicherweise vollständig zu verlieren. Mehr zu Sono Motors und der Aktie lesen Sie hier.

Eine Übersicht zu lohnenden Investments in der Solarbranche finden Sie im ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

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