Solartechnologiezentrum von Meyer Burger in Thun. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Solaraktie: Meyer Burger meldet hohe Verluste – gelingt die Neuausrichtung?

Der Spezialmaschinenbauer Meyer Burger ist im ersten Halbjahr 2020 wie erwartet in die Verlustzone gerutscht. Der Schweizer Konzern will sich geschäftlich neu aufstellen.

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Der Umsatz brach in den ersten sechs Monaten auf umgerechnet 47,4 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum hatte Meyer Burger noch 102 Millionen Euro umgesetzt. Besonders starke Verluste musste der Konzern in den wichtigen asiatischen Märkten hinnehmen.

Meyer Burger führt den starken Umsatzrückgang neben der Corona-Pandemie auch auf die Neuausrichtung des Konzerns zurück. Das Unternehmen will sich als technologisch führender Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen positionieren. Daher werden die Produktionsmaschinen für die Heterojunction/SmartWire-Technologie in Zukunft nur noch exklusiv zum eigenen Gebrauch hergestellt. Ab dem zweiten Quartal 2021 möchte Meyer Burger mit der eigenen Zell- und Modulproduktion beginnen.

Um die Umstrukturierung finanzieren zu können, hat die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von umgerechnet 153 Millionen Euro durchgeführt. Zudem führt der Verkauf der Mikrowellen- und Plasmatechnologie-Tochter Muegge GmbH zu einem Cash-Zufluss von ungefähr 22 Millionen Euro.

36 Millionen Euro Verlust

Aufgrund der starken Umsatzeinbußen verbuchte Meyer Burger im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von fast 36 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen einen Gewinn von knapp 1,8 Millionen Euro ausgewiesen. Der Auftragseingang ging im Berichtszeitraum um 60 Prozent auf 30 Millionen Euro zurück.

Die Aktie von Meyer Burger kostet am Handelsplatz Lang & Schwarz derzeit 0,15 Euro (Stand 13.8.2020, 8:31 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie fast 30 Prozent im Minus. Im Jahresvergleich hat sie 50 Prozent an Wert verloren. Auf fünf Jahre gesehen beträgt der Verlust 97 Prozent.

ECOreporter bleibt bei seiner Einschätzung: Die Aussichten für Meyer Burger sind unklar. In den letzten Jahren hat sich die Produktion von Solarmodulen wegen geringerer Herstellungskosten immer mehr nach Asien verlagert. Ob SMA Solar zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Redaktion sieht die Aktie als ein hoch spekulatives Investment und rät defensiven Anlegern derzeit von einem Einstieg ab.

Meyer Burger Technology AG:

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