Die solarcomplex-Aktie ist handelbar - aber nicht an der Börse. / Foto: solarcomplex

  Nachhaltige Aktien

solarcomplex AG steigert Umsatz und Gewinn deutlich – wie ist die Prognose?

Das Geschäftsjahr 2022 war nach solarcomplex-Angaben das bisher beste in der über 20-jährige n Firmengeschichte. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Umsatzerlöse von rund 20 Millionen Euro auf rund 32 Millionen Euro und der Gewinn von rund 1,1 Millionen Euro auf rund 3,0 Millionen Euro. Der Vorstand des Unternehmens aus Singen in Baden-Württemberg hat vorgeschlagen, rund 720.000 Euro aus dem 2022 erzielten Jahresüberschuss für eine Gewinnausschüttung zu verwenden. Das entspricht einer Dividende von 6 Prozent aufs Grundkapital.

solarcomplex hat bislang neben rund 20 Wärmenetzen auch über 50 Megawatt (MW) Solarkraftwerke als Dach- und Freilandanlagen sowie Windkraftanlagen, Biogasanlagen und etliche moderne Holzenergieanlagen realisiert. Welcher Geschäftsbereich der solarcomplex AG war 2022 besonders erfolgreich? Wie sehen die Umsatz- und Ergebniserwartungen des Vorstands für dieses und nächstes Jahr aus? Wie hat sich der Aktienkurs der solarcomplex AG entwickelt? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie im Premium-Bereich.

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Boom bei Photovoltaikanlagen für Gewerbe und Industrie

Bei den Photovoltaikanlagen für Gewerbe- und Industriebetriebe ist laut solarcomplex-Lagebericht (27.6.2023) ein sprunghaft gestiegenes Interesse festzustellen. Immer mehr Unternehmen wollen günstigen Solarstrom vom eigenen Dach nutzen, um so ihre Stromkosten zu reduzieren. Auf dieses Marktsegment über 100 Kilowatt (kW) hat sich solarcomplex spezialisiert und sieht weiterhin ein großes Marktpotenzial. Den Zubau plant solarcomplex laut Lagebericht mit 10 bis 15 MW jährlich. Im Geschäftsjahr 2022 konnte die solarcomplex AG ihren Umsatz aus dem Verkauf von Photovoltaikanlagen von 8,5 auf 17,7 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Bei den Strom- und Wärmeerlösen ergaben sich 2022 einmalige Sondereffekte, beispielsweise durch extrem hohe Börsenstrompreise im Herbst 2022. Diese tragen nach Unternehmensangaben  zum Jahresergebnis etwa die Hälfte bei. Konkret konnten laut Lagebericht aufgrund des überdurchschnittlichen Solarjahres und der gestiegenen Börsenstrompreise die Erlöse aus den Stromlieferungen (inklusive Erlösen aus dem Windstrom) um rund 29 Prozent (0,9 Millionen Euro) auf 3,7 Millionen Euro erhöht werden.

Mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht

"Unser Unternehmen befindet sich aktuell in einer dynamischen Wachstumsphase. Das liegt daran, dass die Erneuerbaren Energien insgesamt Rückenwind haben und wir uns als Pionier seit zwei Jahrzehnten eine starke Position in der Region aufgebaut haben. Das setzt sich auch 2023 fort. Einerseits freuen wir uns darüber, dass die Energiewende jetzt endlich Fahrt aufnimmt. Andererseits sind wir mit großen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter, um die vielen Projekte auch abzuarbeiten“,  so solarcomplex-Vorstand Bene Müller im Juli.

Die Anzahl der durchschnittlich bei solarcomplex beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist von 41 im Vorjahr auf 51 in 2022 angestiegen. Trotzdem müssen laut Lagebericht sowohl im Geschäftsfeld „Sonne“ als auch „Wärme“ konkrete Projektanfragen und Aufträge wegen fehlender personeller Ressourcen abgesagt werden.

Hohe Nachfrage auch im Bereich Wärmenetze

Das Interesse an neuen Wärmenetz-Projekten ist laut Lagebericht gegenüber den Vorjahren nochmals gestiegen. In bestehenden Wärmenetzen konnten zusätzlich viele sogenannte „nachträgliche Anschlüsse“ umgesetzt werden. Das Anlagevermögen und der Wärmeabsatz in diesem Geschäftsfeld wachsen kontinuierlich. Es werden weiterhin auch Aufträge für Fremdplanungen bearbeitet, so z.B. für die Stadt Dornhan (Ausbau eines bestehenden Wärmenetzes) oder die Bodenseewasserversorgung (Umstellung der Heizwärmeversorgung von fossiler auf regenerative Energie). Die Erlöse aus den Wärmelieferungen konnte solarcomplex 2022 laut Lagebericht um rund 21 Prozent auf rund 6,7 Millionen Euro erhöhen.

Prognose für Umsatz und Gewinn

Der Vorstand der solarcomplex AG geht laut Prognosebericht (vom 27.6.2023) „nach dem positiven Abschluss des Geschäftsjahres 2022 auch für das laufende Geschäftsjahr 2023 von einer spürbaren Steigerung der Umsätze um 40 bis 45 Prozent aus“. Im Stromsektor ergebe sich durch die sinkenden Erzeugungskosten von Solarstrom ein gleitender Übergang in die Post-EEG-Phase. Im Wärmesektor hilft nach solarcomplex-Angaben der seit Anfang 2022 eingeführte CO2 -Preis, der in den nächsten Jahren steigen wird, bei der Realisierung von regenerativen Projekten wie beispielsweise Wärmenetzen.

Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 erwartet die Geschäftsführung laut Prognosebericht wieder deutlich positive Jahresergebnisse, aufgrund des notwendigen Aufbaus von Ressourcen zunächst leicht unter dem Jahresergebnis 2022.

Aktienpreise mit großer Spannweite

Die solarcomplex AG ist in der erweiterten Bodensee-Region mit den angrenzenden Regionen im Süden Baden-Württembergs tätig. Als nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft ist sie im breiten
Streubesitz von Privatpersonen sowie kleinen und mittleren Unternehmen, darunter auch mehreren Stadtwerken. Es gibt keinen beherrschenden Gesellschafter. Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die Zahl der Gesellschafter von 20 auf rund 2.000 gewachsen.

Seit 2007 gibt die solarcomplex AG in loser Folge nicht-börsennotierte Namensaktien aus. Seit 2004 wurden jedes Jahr Gewinne ausgewiesen, die angestrebte Dividende von 4 Prozent auf den Nennwert der Aktie wurde nach solarcomplex-Angaben in fast allen Jahren erreicht.

Kauf- und Verkaufsangebote für solarcomplex-Aktien können über eine Aktienplattform abgegeben werden, die auf der Internetseite der solarcomplex AG eingerichtet ist.

Im Jahr 2022 lag der gewichtete Durchschnittspreis laut Plattformangaben bei 2,83 Euro je Aktie. Insgesamt gehandelt wurden solarkomplex zufolge im Jahr 2022 162.270 Aktien zu Preisen zwischen 2,55 und 3,60 Euro.

Gemäß den Angaben auf der Plattform lag der gewichtete Durchschnittspreis im zweiten Quartal 2023 bei 2,84 Euro je Aktie. Insgesamt gehandelt wurden in diesem Zeitraum 83.900 Aktien zu Preisen zwischen 2,25 und 3,30 Euro. Der gewichtete Durchschnittspreis im ersten Quartal 2023 lag bei 2,85 Euro je Aktie. Gehandelt wurden in den drei Monaten 21.500 Aktien zu Preisen von 2,70 bis 3,00 Euro.

Derzeit sind mehrere Verkaufsangebote auf der Plattform eingestellt. Die von den Verkäufern genannten Preise liegen zwischen 2,95 Euro und 3,75 Euro je Aktie (Stand: 28.8.2023).

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