Elektroauto-Ladestation von Tesla. / Foto: Pixabay

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Studie: Elektroauto und Erneuerbare Energien werden Ölindustrie überflüssig machen

Die Ölindustrie ist auf dem absteigenden Ast. Schuld daran sind das Elektroauto und die Erneuerbaren Energien, behauptet eine aktuelle Studie der französischen Bank BNP Paribas. Damit Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor preislich konkurrenzfähig bleiben, müsste der Ölpreis in naher Zukunft auf deutlich unter 20 US-Dollar pro Barrel sinken – was Konzernen wie Exxon Mobile, Shell und BP langfristig den Ölhahn zudrehen sollte.

Schon heute treiben Wind- und Solarstrom Autos sehr viel günstiger an, als es Benzin oder Diesel jemals könnten. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken - was zu einem Aus für den Verbrenner und die Ölindustrie führen könnte, behauptet eine aktuelle Studie der französischen Großbank BNP Paribas.

Damit benzinbetriebene Autos preislich mit den Stromern mithalten können, müssten die Ölpreise langfristig für herkömmliche Benziner auf 9 bis 10 US-Dollar pro Barrel oder auf 17 bis 19 US-Dollar pro Barrel für Dieselfahrzeuge sinken, heißt es in der Studie. Derzeit kostet ein Barrel Rohöl knapp 55 US-Dollar. Sollten die Rohöl-Preise so stark einbrechen, wären Ölkonzerne kaum noch profitabel.

"Unsere Analyse hat ergeben, dass Wind und Solar selbst bei den heutigen Investitionskosten Elektroautos sehr viel günstiger antreiben können als Öl herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor", schreibt Studienautor Mark Lewis, Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung bei BNP Paribas. Lewis hat die Kennzahl Energieertrag auf das investierte Kapital geprägt ("Energy Return on Capital Invested"). Man erhält sie, wenn man die Kosten für die Energieerzeugung ins Verhältnis zum Energieertrag setzt. Bei Wind und Solar ist sie nach Studienautor Lewis derzeit am höchsten – denn beide Quellen produzieren sehr viel Energie für die anfallenden Kosten, insbesondere im Vergleich zum Energieträger Öl.

"Derzeit profitiert die Ölindustrie noch von Skaleneffekten. 2018 machte Öl 33 Prozent vom weltweiten Energiemix aus, Wind und Solar nur 3 Prozent", heißt es in der Studie. Aktuell werden 36 Prozent von der weltweiten Ölförderung für den Antrieb von Benzin- oder Dieselfahrzeugen verwendet. Laut der Studie ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis die Erneuerbaren Energien die Ölindustrie überholen.

Die Studie erwartet in vielen Ländern die Einführung einer CO2-Steuer. Das soll den Erneuerbaren Energien und dem Elektroauto weiteren Auftrieb geben. In US-Bundesstaat Kalifornien gibt es bereits im Transportsektor eine CO2-Steuer, hierzulande wird sie gerade erwogen.

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