Verena Kienel, Leiterin Nachhaltigkeits-Research bei Ökoworld. / Foto: Ökoworld

  Nachhaltige Aktien, Fonds / ETF, Interview

Interview: Lieblings-Aktien und Verzweiflung über politische Taktiererei (Teil 2)

Im zweiten Teil des Interviews mit der Leiterin des Ökoworld-Nachhaltigkeits-Researchs nennt Verena Kienel ihre Nachhaltigkeits-Lieblinge bei den Aktien. Sie schildert außerdem, warum manche politische Taktiererei zum Verzweifeln ist. Und sie erklärt, wie und warum es so wichtig ist, Unternehmen auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit zu unterscheiden von denen, die grüne Transformation nur vorgaukeln und vielleicht nie erreichen werden.

ECOreporter: Drückt Ihnen manchmal auch das ganze Nachhaltigkeitsthema auf die Laune, weil Sie beispielsweise denken: Es müsste sich soo viel verändern, und am besten ganz schnell, aber es dauert derart lange ...?

Verena Kienel: Ja, es ist zum Verzweifeln! Es ist allerdings nicht das Nachhaltigkeitsthema an sich, das auf meine Laune drückt. Mich ärgern vor allen diejenigen Politiker und Politikerinnen, die das Thema Nachhaltigkeit für oftmals sogar falsche populistische Parolen missbrauchen und dafür dann noch Beifall ihrer Anhänger bekommen. Und das alles passiert aus taktischen Gründen und obwohl sie es vermutlich besser wissen. Es geht doch bei diesem Thema um nicht weniger als das Einhalten der planetaren Grenzen, die Grundlage für ein gesundes und gemeinsames Bestehen. Es ist mir unbegreiflich, wie das als Randthema in die Ecke gedrängt werden kann. Da hilft es, sich über die kleinen Fortschritte und Lichtblicke zu freuen. Beispielsweise wenn wir auf Unternehmen treffen, die es wirklich ernst meinen und mit ihren Produkten wirkliche Pioniere sind. Oder wenn Politiker auf einmal ganz plötzlich doch die Wärmepumpe für sich entdecken ...

Vier Aktien: Verena Kienels Nachhaltigkeits-Lieblinge
Ohne diese nachhaltigen Aktiengesellschaften wäre die Welt schlechter dran, sagt Verena Kienel - unabhängig von ihrer finanziellen Bewertung

Das Logistikzentrum von Pulmuone in Eumseong / Foto: imago images
Pulmuone ist ein südkoreanischer Hersteller von Lebensmitteln mit einem Schwerpunkt auf pflanzenbasierten Produkten wie Tofu und Sojanudeln. Dieses Unternehmen konnte ich in Korea treffen und mir eine seiner Fabriken anschauen. Zum Angebot gehören vegetarische Fertiggerichte, die u. a. in Schulkantinen verwendet werden. Bei der Gewinnung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln wendet Pulmuone Kriterien an, die eine umwelt- und gesundheitsverträgliche Landwirtschaft und Ernährung unterstützen und fördern. Die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) schließt das Unternehmen aus und setzt auf einen immer weiter steigenden Anteil an biozertifizierten Lebensmitteln. Zwar macht der Anteil an pflanzlichen Produkten den überwiegenden Anteil aus, fleischbasierte Produkte finden sich aber noch im Sortiment. Nichtsdestotrotz ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg.

Die weiteren wichtigen Informationen lesen Sie als ECOreporter-Premium-Leser/-in. Einloggen oder Premium-Leser/-in werden.

...

Verwandte Artikel

03.09.24
 >
02.08.24
 >
31.07.24
 >
30.07.24
 >
02.09.24
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x