Tesla kurbelt seinen Absatz mit Rabatten an. Trotzdem holen chinesische Hersteller beim Autoverkauf auf. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Tesla enttäuscht mit Zahlen und warnt vor chinesischer Konkurrenz

Der US-Elektrofahrzeughersteller Tesla hat mit seinen Zahlen zum vierten Quartal 2023 enttäuscht. Konzernchef Elon Musk warnt für das laufende Jahr vor sinkendem Absatz und der Gefahr durch chinesische Autobauer.

Im Zeitraum Oktober bis Dezember wuchs der Umsatz bei Tesla um 3 Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar. Dies war das niedrigste Umsatzwachstum seit drei Jahren, Analysten hatten im Schnitt zudem mit einem Umsatz von 25,9 Milliarden Dollar gerechnet.

Musk sieht "drohende Zerstörung"

Auch die Profitabilität ging deutlich zurück: Der Konzern meldete eine Brutto-Gewinnmarge von 17,6 Prozent. Vor Jahresfrist waren es noch 23,8 Prozent gewesen. Analysten hatten aktuell 18,3 Prozent erwartet.

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Die schwache Entwicklung bei Umsatz und Gewinn ist besonders auf die massiven Preissenkungen zurückzuführen, die Tesla seinen Kunden gewährte, um sein Absatzziel von 1,8 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen im letzten Jahr zu erreichen. So kostet das beliebteste Model Y in den USA mittlerweile rund 26 Prozent weniger als zuvor.

Trotz dieser Rabatte und des Verzichts auf mehr Gewinn wurde Tesla im vierten Quartal als weltweit größter Elektroautobauer vom chinesischen Wettbewerber BYD überholt. "Sie sind extrem gut", sagte Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten über die chinesischen Hersteller insgesamt. "Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt ziemlich zerstören", so der Milliardär.

Im Gesamtjahr 2023 hatte Tesla mit 1,81 Millionen weltweit ausgelieferten reinen Elektrofahrzeugen die Nase noch vorn, BYD verkaufte 1,6 Millionen reine Stromer. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass BYD auf lange Sicht Tesla überholen wird.

Plug-in-Hybride mit eingerechnet, ist BYD bereits der absatzstärkste Elektrofahrzeughersteller. Auf dem weltweit wichtigsten Automarkt China hat BYD im vergangenen Jahr Volkswagen als Nummer eins beim Autoverkauf abgelöst. In den USA hält ein Einfuhrzoll von 25 Prozent chinesische Autobauer bislang vom Markt fern.

Für dieses Jahr erwartet Elon Musk eine "deutliche Verlangsamung" des Absatzwachstums, da Tesla an der Einführung der nächsten Fahrzeuggeneration in der Gigafactory Texas arbeite. In Zukunft setze man auf Wachstum durch die Modelle 3 und Y sowie durch die Fahrzeugplattform der nächsten Generation.

Tesla-Aktie deutlich im Minus

Tesla entwickelt laut Musk ein "revolutionäres" Produktionssystem und könne damit sogar zum wertvollsten Unternehmen der Welt werden. Mit dem neuen Fertigungsverfahren will der Konzern unter anderem ein günstigeres Kompaktmodell bauen, die Fertigung soll nach aktueller Planung im zweiten Halbjahr 2025 in Texas beginnen.

Die Investoren konnte Musk damit nicht beruhigen, die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 7,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 176,18 Euro (Stand: 25.1.2024, 12:09 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 26,1 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 33,3 Prozent im Plus.

ECOreporter schätzt die Tesla-Aktie nach wie vor als klar zu teuer ein: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2024 liegt bei 69, für 2025 bei 49. Halbwegs akzeptabel bewertet war das Papier zuletzt Anfang 2023 bei Kursen knapp über 100 Euro. Erschwerend hinzu kommt aus nachhaltiger Sicht das oft fragwürdige Verhalten von Konzernchef Musk.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test

Tesla Inc.:  ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T

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