Tesla fährt Produktion in Shanghai offenbar deutlich zurück

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat offenbar die Produktion in seiner größten Fabrik in China gedrosselt, weil derzeit die Nachfrage nach den Fahrzeugen nicht hoch genug ist. Das berichtet der US-Nachrichtendienst Bloomberg.

Die wöchentliche Produktion wurde demnach von 6,5 auf 5 Tage heruntergefahren, bei derselben Anzahl an Produktionsstunden pro Tag. Das entspräche einer Produktionsreduktion um etwa 23 Prozent. Bloomberg beruft sich in seinem Bericht auf Insider, eine offizielle Bestätigung von Tesla gibt es demnach noch nicht.

Nachfrage deutlich gesunken

In Shanghai werden sowohl das Tesla Model 3 als auch das Tesla Model Y produziert. Neben dem schwachen Absatz bei Elektroautos weltweit gibt es laut Bloomberg auch Lieferschwierigkeiten. Im vergangenen Jahr produzierte Tesla nach eigenen Angaben in Shanghai fast eine Million Elektroautos, das sind mehr als 40 Prozent der weltweit rund 2,4 Millionen gebauten Fahrzeuge.

Laut Marktanalysten ist der Absatz von Tesla-Fahrzeugen in China im Februar um fast ein Viertel zurückgegangen. Der US-Konzern konnte demnach nur 60.000 Autos verkaufen. Auch der chinesische Konkurrent BYD, mittlerweile Teslas größter Mitbewerber und größter Autoverkäufer Chinas, setzte im Februar offenbar weniger Fahrzeuge ab.

Während BYD zuletzt die Preise für seine Autos weiter senkte, will Tesla Berichten zufolge das Ende der Rabattschlacht der letzten Monate einleiten. Ab 1. April will das US-Unternehmen demnach die Preise seiner Modelle um etwa 700 US-Dollar erhöhen. Weil gleichzeitig weitere Zuschüsse auslaufen, könnten Tesla Fahrzeuge in der Spitze umgerechnet fast 3.000 Euro teurer werden.

Die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,1 Prozent im Minus und kostet 156,50 Euro (Stand: 25.3.2024, 10:55 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 11,8 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist sie 11,9 Prozent im Minus.

Die Aktie ist nach Einschätzung von ECOreporter zu teuer für einen Einstieg, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2024 liegt bei 61, für 2025 bei 44. Die hohe Bewertung liegt vor allem daran, dass Tesla an der Börse weniger als Autobauer und eher als Technologiekonzern betrachtet wird. ECOreporter sieht diese Einschätzung aber skeptisch.

In den letzten fünf Jahren hat Tesla zudem zwar fast 900 Prozent an Börsenwert gewonnen, in den letzten Monaten gab es aber deutliche Rücksetzer.Tesla präsentierte für das Geschäftsjahr 2023 enttäuschende Zahlen. Verkaufsrabatte drücken den Gewinn, der Konkurrenzdruck besonders durch chinesische Unternehmen steigt.

Erschwerend hinzu kommt aus nachhaltiger Sicht das oft fragwürdige Verhalten von Konzernchef Elon Musk. Zuletzt hatte ein US-Gericht ein milliardenschweres Gehaltspaket für den Manager gestoppt.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test

Tesla Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T