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Tesla feiert Rekordquartal – nur Ferrari ist profitabler
Trotz globaler Lieferketten-Probleme und Produktionsstörungen in China hat der US-Elektroautobauer Tesla zu Jahresbeginn neue Rekorde bei Gewinn und Umsatz erreicht. Auch die Ertragskraft setzt laut Experten neue Standards: Eine operative Rendite von 19,2 Prozent, eine Steigerung um 4,5 Prozent zum Vorquartal, würden sonst lediglich einige Nischenhersteller wie extrem hochpreisige Sportwagenbauer erreichen.
"Tesla ist der weltweit profitabelste Autobauer nach Ferrari", sagte der Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Erreicht habe Tesla dies dank einer hohen Produktivität, Kostensenkungen und höheren Preisen.
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In den drei Monaten bis Ende März legte der Umsatz im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar (17,3 Milliarden Euro) zu, wie der Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Tesla verdiente unter dem Strich 3,3 Milliarden Dollar – das waren 658 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Obwohl die Autoindustrie weltweit unter Versorgungsmängeln etwa bei Mikrochips leidet, lieferte Tesla im ersten Quartal 310.048 Elektroautos aus – ein Zuwachs um 68 Prozent im Jahresvergleich und ein neuer Bestwert. Im März hat der Konzern am Standort Grünheide nahe Berlin zudem sein erstes Autowerk in Europa eröffnet. Die Produktion dort muss allerdings erst noch richtig hochgefahren werden.
Kurs bleibt überhitzt
Konkrete Angaben zum Zeitplan der Fabrik in Grünheide macht Tesla bislang nicht. Langfristig sollen dort pro Jahr rund 500.000 E-Autos vom Band laufen, doch davon ist das Unternehmen derzeit noch weit entfernt. Laut Konzernchef Elon Musk profitiere man von Erfahrungen aus den Fertigungsstarts des Model Y in der US-Hauptfabrik in Fremont und im chinesischen Werk in Schanghai.
Ungeachtet der starken Zahlen warnte Tesla vor anhaltenden Schwierigkeiten. Die weltweiten Lieferketten-Probleme dürften auch im restlichen Jahresverlauf andauern. Musk sagte, dass die Inflation bei der Versorgung mit Bauteilen unterschätzt werde – einige Zulieferer hätten die Preise um 20 bis 30 Prozent erhöht. Auch Tesla selbst hat seine Preise angehoben.
Die Tesla-Aktie ist nach Bekanntgabe der Zahlen im Tradegate-Handel aktuell 5,9 Prozent zum Vortag im Plus und kostet 952,60 Euro (Stand: 21.4.2022, 9:49 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 9,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 50,6 Prozent an Wert gewonnen. Auf fünf Jahre gesehen ist der Kurs um 1.492 Prozent gestiegen.
Trotz der starken Performance und der guten Aussichten: Die Tesla-Aktie bleibt nach Einschätzung der Redaktion zu teuer für einen Neueinstieg, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 92 ist der Kurs weiterhin überhitzt.
Dazu kommen Unsicherheiten gerade in Person von Unternehmens-Chef und Multimilliardär Elon Musk. Dieser hat erst vor wenigen Tagen mit seiner Ankündigung, den Kurznachrichtendienst Twitter für 43 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen, für Wirbel gesorgt. Kritiker befürchten, das umstrittene Vorhaben und die damit verbundene Debatte über Meinungsfreiheit könne ihn vom Tesla-Geschäft ablenken. Investoren halten es für möglich, dass Musk Tesla-Aktien verkaufen oder weitere Papiere beleihen könnte, um eine Twitter-Übernahme zu finanzieren. Das könnte zu einem Kurseinbruch für Tesla führen.
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