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Tesla-Fabrik in Grünheide öffnet – weiter Kritik von Naturschützern
Der US-Elektroautobauer Tesla eröffnet am heutigen Dienstag seine Fabrik im brandenburgischen Grünheide. Zur Feier wird viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft erwartet: Angekündigt haben sich etwa Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Tesla-Chef Elon Musk. Musk will persönlich die ersten Fahrzeuge vom Typ Model Y an ihre neuen Besitzer übergeben.
Tesla plant in Grünheide in einer ersten Produktionsstufe mit bis zu 500.000 Autos im Jahr und rund 12.000 Beschäftigten. Eine Batteriefabrik befindet sich im Bau. Bis zur Eröffnung muss das Unternehmen noch zahlreiche Auflagen erfüllen. Das Land Brandenburg sieht ansonsten jedoch keine Hindernisse mehr.
Naturschützer wollen Beschwerde einlegen
Auch die IG Metall begrüßte den Start der Tesla-Fabrik, mahnte aber zugleich Verbesserungen an. Mit den Arbeitsbedingungen hinke Tesla im innerdeutschen Vergleich hinterher, erklärte Bezirksleiterin Birgit Dietze. Zu einem Unternehmen mit einem hohen ökologischen Anspruch gehörten auch hohe soziale Standards mit entsprechend guten Arbeitsbedingungen.
Die Fabrik in Grünheide entstand in insgesamt zwei Jahren Bauzeit und mit vielen Vorabzulassungen. Bei Erhalt der endgültigen Baugenehmigung Anfang März war die Fabrik praktisch schon fertiggestellt.
Streit gibt es nach wie vor um das Grundwasser der Gegend: Nach Ansicht von Umweltschützern ist die Wasserversorgung für Tesla nicht gesichert. Der Geschäftsführer der Grünen Liga Brandenburg, Michael Ganschow, kritisierte die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Oder), das "entgegen jeder wissenschaftlichen Expertise" die Sicherung der Versorgung festgestellt hatte. Für eine Erweiterung des Werks müssten zusätzliche Quellen erschlossen werden.
Die Grüne Liga und der Nabu wollen noch in dieser Woche über ihren Anwalt Widerspruch gegen die Gesamtgenehmigung für die Tesla-Fabrik einlegen. Das Landesamt für Umwelt habe die Vorlage der aktuellen Antragsunterlagen in den letzten Wochen "verschleppt beziehungsweise verweigert". Somit müssten sich die Umweltverbände die Akteneinsicht erzwingen.
Rekordergebnis und teure Aktie
Die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 850,70 Euro (Stand: 22.3.2022, 10:22 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 15,9 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 52,5 Prozent im Plus.
Tesla hat das vergangene Jahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen, mittlerweile verdient der Konzern auch tatsächlich mit dem Verkauf seiner Autos Geld und nicht nur mit Nebengeschäften wie dem Handel mit CO2-Zertifikaten. Trotz guter Aussichten des Konzerns: Die Aktie bleibt mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 86 nach Ansicht der Redaktion deutlich zu teuer für einen Neueinstieg.
Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?
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